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2 Mose 1
1 Dies sind die Namen der Kinder Israel, die mit Jakob nach Ägypten kamen;
ein jeglicher kam mit seinem Hause hinein:
2 Ruben, Simeon, Levi, Juda,
3 Isaschar, Sebulon, Benjamin,
4 Dan, Naphthali, Gad, Asser.
5 Und aller Seelen, die aus den Lenden Jakobs gekommen waren, deren waren
siebzig. Joseph aber war zuvor in Ägypten.
6 Da nun Joseph gestorben war und alle seine Brüder und alle, die zu der
Zeit gelebt hatten,
7 wuchsen die Kinder Israel und zeugten Kinder und mehrten sich und wurden
sehr viel, daß ihrer das Land voll ward.
8 Da kam ein neuer König auf in Ägypten, der wußte nichts von Joseph
9 und sprach zu seinem Volk: Siehe, des Volks der Kinder Israel ist viel
und mehr als wir.
10 Wohlan, wir wollen sie mit List dämpfen, daß ihrer nicht so viel
werden. Denn wo sich ein Krieg erhöbe, möchten sie sich auch zu unsern
Feinden schlagen und wider uns streiten und zum Lande ausziehen.
11 Und man setzte Fronvögte über sie, die sie mit schweren Diensten
drücken sollten; denn man baute dem Pharao die Städte Pithon und Raemses
zu Vorratshäusern.
12 Aber je mehr sie das Volk drückten, je mehr es sich mehrte und
ausbreitete. Und sie hielten die Kinder Israel wie einen Greuel.
13 Und die Ägypter zwangen die Kinder Israel zum Dienst mit
Unbarmherzigkeit
14 und machten ihnen ihr Leben sauer mit schwerer Arbeit in Ton und
Ziegeln und mit allerlei Frönen auf dem Felde und mit allerlei Arbeit, die
sie ihnen auflegten mit Unbarmherzigkeit.
15 Und der König in Ägypten sprach zu den hebräischen Wehmüttern, deren
eine hieß Siphra und die andere Pua:
16 Wenn ihr den hebräischen Weibern helft, und auf dem Stuhl seht, daß es
ein Sohn ist, so tötet ihn; ist's aber eine Tochter, so laßt sie leben.
17 Aber die Wehmütter fürchteten Gott und taten nicht, wie der König von
Ägypten ihnen gesagt hatte, sondern ließen die Kinder leben.
18 Da rief der König in Ägypten die Wehmütter und sprach zu ihnen: Warum
tut ihr das, daß ihr die Kinder leben lasset?
19 Die Wehmütter antworteten Pharao: Die hebräischen Weiber sind nicht wie
die ägyptischen, denn sie sind harte Weiber; ehe die Wehmutter zu ihnen
kommt, haben sie geboren.
20 Darum tat Gott den Wehmüttern Gutes. Und das Volk mehrte sich und ward
sehr viel.
21 Und weil die Wehmütter Gott fürchteten, baute er ihnen Häuser.
22 Da gebot Pharao allem seinem Volk und sprach: Alle Söhne, die geboren
werden, werft ins Wasser, und alle Töchter laßt leben.
2 Mose 2
1 Und es ging ein Mann vom Hause Levi und nahm eine Tochter Levi.
2 Und das Weib ward schwanger und gebar einen Sohn. Und da sie sah, daß es
ein feines Kind war, verbarg sie ihn drei Monate.
3 Und da sie ihn nicht länger verbergen konnte, machte sie ein Kästlein
von Rohr und verklebte es mit Erdharz und Pech und legte das Kind darein
und legte ihn in das Schilf am Ufer des Wassers.
4 Aber seine Schwester stand von ferne, daß sie erfahren wollte, wie es
ihm gehen würde.
5 Und die Tochter Pharaos ging hernieder und wollte baden im Wasser; und
ihre Jungfrauen gingen an dem Rande des Wassers. Und da sie das Kästlein
im Schilf sah, sandte sie ihre Magd hin und ließ es holen.
6 Und da sie es auftat, sah sie das Kind; und siehe, das Knäblein weinte.
Da jammerte es sie, und sprach: Es ist der hebräischen Kindlein eins.
7 Da sprach seine Schwester zu der Tochter Pharaos: Soll ich hingehen und
der hebräischen Weiber eine rufen, die da säugt, daß sie dir das Kindlein
säuge?
8 Die Tochter Pharaos sprach zu ihr: Gehe hin. Die Jungfrau ging hin und
rief des Kindes Mutter.
9 Da sprach Pharaos Tochter zu ihr: Nimm hin das Kindlein und säuge mir's;
ich will dir lohnen. Das Weib nahm das Kind und säugte es.
10 Und da das Kind groß war, brachte sie es der Tochter Pharaos, und es
ward ihr Sohn, und sie hieß ihn Mose; denn sie sprach: Ich habe ihn aus
dem Wasser gezogen.
11 Zu den Zeiten, da Mose war groß geworden, ging er aus zu seinen Brüdern
und sah ihre Last und ward gewahr, daß ein Ägypter schlug seiner Brüder,
der Hebräischen, einen.
12 Und er wandte sich hin und her, und da er sah, daß kein Mensch da war,
erschlug er den Ägypter und scharrte ihn in den Sand.
13 Auf einen andern Tag ging er auch aus und sah zwei hebräische Männer
sich miteinander zanken und sprach zu dem Ungerechten: Warum schlägst du
deinen Nächsten?
14 Er aber sprach: Wer hat dich zum Obersten oder Richter über uns
gesetzt? Willst du mich auch erwürgen, wie du den Ägypter erwürgt hast? Da
fürchtete sich Mose und sprach: Wie ist das laut geworden?
15 Und es kam vor Pharao; der trachtete nach Mose, daß er ihn erwürgte.
Aber Mose floh vor Pharao und blieb im Lande Midian und wohnte bei einem
Brunnen.
16 Der Priester aber von Midian hatte sieben Töchter; die kamen, Wasser zu
schöpfen, und füllten die Rinnen, daß sie ihres Vaters Schafe tränkten.
17 Da kamen die Hirten und stießen sie davon. Aber Mose machte sich auf
und half ihnen und tränkte ihre Schafe.
18 Und da sie zu ihrem Vater Reguel kamen, sprach er: Wie seid ihr heute
so bald gekommen?
19 Sie sprachen: Ein ägyptischer Mann errettete uns von den Hirten und
schöpfte uns und tränkte die Schafe.
20 Er sprach zu seinen Töchtern: Wo ist er? Warum habt ihr den Mann
gelassen, daß ihr ihn nicht ludet, mit uns zu essen?
21 Und Mose willigte darein, bei dem Manne zu bleiben. Und er gab Mose
seine Tochter Zippora.
22 Die gebar einen Sohn; und er hieß ihn Gersom; denn er sprach: Ich bin
ein Fremdling geworden im fremden Lande.
23 Lange Zeit aber darnach starb der König in Ägypten. Und die Kinder
Israel seufzten über ihre Arbeit und schrieen, und ihr Schreien über ihre
Arbeit kam vor Gott.
24 Und Gott erhörte ihr Wehklagen und gedachte an seinen Bund mit Abraham,
Isaak und Jakob;
25 und er sah darein und nahm sich ihrer an.
2 Mose 3
1 Mose aber hütete die Schafe Jethros, seines Schwiegervaters, des
Priesters in Midian, und trieb die Schafe hinter die Wüste und kam an den
Berg Gottes, Horeb.
2 Und der Engel des HERRN erschien ihm in einer feurigen Flamme aus dem
Busch. Und er sah, daß der Busch mit Feuer brannte und ward doch nicht
verzehrt;
3 und sprach: ich will dahin und beschauen dies große Gesicht, warum der
Busch nicht verbrennt.
4 Da aber der HERR sah, daß er hinging, zu sehen, rief ihm Gott aus dem
Busch und sprach: Mose, Mose! Er antwortete: Hier bin ich.
5 Er sprach: Tritt nicht herzu, zieh deine Schuhe aus von deinen Füßen;
denn der Ort, darauf du stehst, ist ein heilig Land!
6 Und sprach weiter: Ich bin der Gott deines Vaters, der Gott Abrahams,
der Gott Isaaks und der Gott Jakobs. Und Mose verhüllte sein Angesicht;
denn er fürchtete sich Gott anzuschauen.
7 Und der HERR sprach: Ich habe gesehen das Elend meines Volkes in Ägypten
und habe ihr Geschrei gehört über die, so sie drängen; ich habe ihr Leid
erkannt
8 und bin herniedergefahren, daß ich sie errette von der Ägypter Hand und
sie ausführe aus diesem Lande in ein gutes und weites Land, in ein Land,
darin Milch und Honig fließt, an den Ort der Kanaaniter, Hethiter,
Amoriter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter.
9 Weil nun das Geschrei der Kinder Israel vor mich gekommen ist, und ich
auch dazu ihre Angst gesehen habe, wie die Ägypter sie ängsten,
10 so gehe nun hin, ich will dich zu Pharao senden, daß du mein Volk, die
Kinder Israel, aus Ägypten führest.
11 Mose sprach zu Gott: Wer bin ich, daß ich zu Pharao gehe und führe die
Kinder Israel aus Ägypten?
12 Er sprach: Ich will mit dir sein. Und das soll dir ein Zeichen sein,
daß ich dich gesandt habe: Wenn du mein Volk aus Ägypten geführt hast,
werdet ihr Gott opfern auf diesem Berge.
13 Mose sprach zu Gott: Siehe, wenn ich zu den Kindern Israel komme und
spreche zu ihnen: Der Gott eurer Väter hat mich zu euch gesandt, und sie
mir sagen werden: Wie heißt sein Name? was soll ich ihnen sagen?
14 Gott sprach zu Mose: ICH WERDE SEIN, DER ICH SEIN WERDE. Und sprach:
Also sollst du den Kindern Israel sagen: ICH WERDE SEIN hat mich zu euch
gesandt.
15 Und Gott sprach weiter zu Mose: Also sollst du den Kindern Israel
sagen: Der HERR, eurer Väter Gott, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der
Gott Jakobs, hat mich zu euch gesandt. Das ist mein Name ewiglich, dabei
soll man mein Gedenken für und für.
16 Darum so gehe hin und versammle die Ältesten in Israel und sprich zu
ihnen: Der HERR, euer Väter Gott, ist mir erschienen, der Gott Abrahams,
der Gott Isaaks, der Gott Jakobs, und hat gesagt: Ich habe euch
heimgesucht, und gesehen, was euch in Ägypten widerfahren ist,
17 und habe gesagt: ich will euch aus dem Elend Ägyptens führen in das
Land der Kanaaniter, Hethiter, Amoriter, Pheresiter, Heviter und
Jebusiter, in das Land, darin Milch und Honig fließt.
18 Und wenn sie deine Stimme hören, so sollst du und die Ältesten in
Israel hineingehen zum König in Ägypten und zu ihm sagen: Der HERR, der
Hebräer Gott, hat uns gerufen. So laß uns nun gehen drei Tagereisen in die
Wüste, daß wir opfern unserm Gott.
19 Aber ich weiß, daß euch der König in Ägypten nicht wird ziehen lassen,
außer durch eine starke Hand.
20 Denn ich werde meine Hand ausstrecken und Ägypten schlagen mit allerlei
Wundern, die ich darin tun werde. Darnach wird er euch ziehen lassen.
21 Und ich will diesem Volk Gnade geben vor den Ägyptern, daß, wenn ihr
auszieht, ihr nicht leer auszieht;
22 sondern ein jeglich Weib soll von ihrer Nachbarin und Hausgenossin
fordern silberne und goldene Gefäße und Kleider; die sollt ihr auf eure
Söhne und Töchter legen und von den Ägyptern zur Beute nehmen.
2 Mose 4
1 Mose antwortete und sprach: Siehe, sie werden mir nicht glauben noch
meine Stimme hören, sondern werden sagen: Der HERR ist dir nicht
erschienen.
2 Der HERR sprach zu ihm: Was ist's, was du in deiner Hand hast? Er
sprach: Ein Stab.
3 Er sprach: Wirf ihn vor dir auf die Erde. Und er warf ihn von sich; da
ward er zur Schlange, und Mose floh vor ihr.
4 Aber der HERR sprach zu ihm: Strecke deine Hand aus und erhasche sie bei
dem Schwanz. Da streckte er seine Hand aus und hielt sie, und sie ward zum
Stab in seiner Hand.
5 Darum werden sie glauben, daß dir erschienen sei der HERR, der Gott
ihrer Väter, der Gott Abrahams, der Gott Isaaks, der Gott Jakobs.
6 Und der HERR sprach weiter zu ihm: Stecke deine Hand in deinen Busen.
Und er steckte seine Hand in seinen Busen und zog sie wieder heraus;
siehe, da war aussätzig wie Schnee.
7 Und er sprach: Tue sie wieder in deinen Busen. Und er tat sie wieder in
seinen Busen und zog sie heraus; siehe, da ward sie wieder wie sein
anderes Fleisch.
8 Wenn sie dir nun nicht werden glauben noch deine Stimme hören bei dem
einen Zeichen, so werden sie doch glauben deine Stimme bei dem andern
Zeichen.
9 Wenn sie aber diesen zwei Zeichen nicht glauben werden noch deine Stimme
hören, so nimm Wasser aus dem Strom und gieß es auf das trockene Land, so
wird das Wasser, das du aus dem Strom genommen hast, Blut werden auf dem
trockenen Lande.
10 Mose aber sprach zu dem HERRN: Ach mein HERR, ich bin je und je nicht
wohl beredt gewesen, auch nicht seit der Zeit, da du mit deinem Knecht
geredet hast; denn ich habe eine schwere Sprache und eine schwere Zunge.
11 Der HERR sprach zu ihm: Wer hat dem Menschen den Mund geschaffen? Oder
wer hat den Stummen oder Tauben oder Sehenden oder Blinden gemacht? Habe
ich's nicht getan, der HERR?
12 So geh nun hin: Ich will mit deinem Munde sein und dich lehren, was du
sagen sollst.
13 Mose sprach aber: Mein HERR, sende, welchen du senden willst.
14 Da ward der HERR sehr zornig über Mose und sprach: Weiß ich denn nicht,
daß dein Bruder Aaron aus dem Stamm Levi beredt ist? und siehe, er wird
herausgehen dir entgegen; und wenn er dich sieht, wir er sich von Herzen
freuen.
15 Du sollst zu ihm reden und die Worte in seinen Mund legen. Und ich will
mit deinem und seinem Munde sein und euch lehren, was ihr tun sollt.
16 Und er soll für dich zum Volk reden; er soll dein Mund sein, und du
sollst sein Gott sein.
17 Und diesen Stab nimm in deine Hand, mit dem du die Zeichen tun sollst.
18 Mose ging hin und kam wieder zu Jethro, seinem Schwiegervater, und
sprach zu ihm: Laß mich doch gehen, daß ich wieder zu meinen Brüdern
komme, die in Ägypten sind, und sehe, ob sie noch leben. Jethro sprach zu
ihm: Gehe hin mit Frieden.
19 Auch sprach der HERR zu ihm in Midian: Gehe hin und ziehe wieder nach
Ägypten; denn die Leute sind tot, die nach deinem Leben standen.
20 Also nahm Mose sein Weib und seine Söhne und führte sie auf einem Esel
und zog wieder nach Ägyptenland und nahm den Stab Gottes in seine Hand.
21 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe zu, wenn du wieder nach Ägypten
kommst, daß du alle Wunder tust vor Pharao, die ich dir in deine Hand
gegeben habe; aber ich will sein Herz verstocken, daß er das Volk nicht
lassen wird.
22 Und du sollst zu ihm sagen: So sagt der HERR: Israel ist mein
erstgeborener Sohn;
23 und ich gebiete dir, daß du meinen Sohn ziehen lassest, daß er mir
diene. Wirst du dich des weigern, so will ich deinen erstgeborenen Sohn
erwürgen.
24 Und als er unterwegs in der Herberge war, kam ihm der HERR entgegen und
wollte ihn töten.
25 Da nahm Zippora einen Stein und beschnitt ihrem Sohn die Vorhaut und
rührte ihm seine Füße an und sprach: Du bist mir ein Blutbräutigam.
26 Da ließ er von ihm ab. Sie sprach aber Blutbräutigam um der
Beschneidung willen.
27 Und der HERR sprach zu Aaron: Gehe hin Mose entgegen in die Wüste. Und
er ging hin und begegnete ihm am Berge Gottes und küßte ihn.
28 Und Mose sagte Aaron alle Worte des HERRN, der ihn gesandt hatte, und
alle Zeichen, die er ihm befohlen hatte.
29 Und sie gingen hin und versammelten alle Ältesten von den Kindern
Israel.
30 Und Aaron redete alle Worte, die der HERR mit Mose geredet hatte, und
er tat die Zeichen vor dem Volk.
31 Und das Volk glaubte. Und da sie hörten, daß der HERR die Kinder Israel
heimgesucht und ihr Elend angesehen hätte, neigten sie sich und beteten
an.
2 Mose 5
1 Darnach ging Mose und Aaron hinein und sprachen zu Pharao: So sagt der
HERR, der Gott Israels: Laß mein Volk ziehen, daß mir's ein Fest halte in
der Wüste.
2 Pharao antwortete: Wer ist der HERR, des Stimme ich hören müsse und
Israel ziehen lassen? Ich weiß nichts von dem HERRN, will auch Israel
nicht lassen ziehen.
3 Sie sprachen: Der Hebräer Gott hat uns gerufen; so laß uns nun hinziehen
drei Tagereisen in die Wüste und dem HERRN, unserm Gott, opfern, daß uns
nicht widerfahre Pestilenz oder Schwert.
4 Da sprach der König in Ägypten zu ihnen: Du Mose und Aaron, warum wollt
ihr das Volk von seiner Arbeit frei machen? Gehet hin an eure Dienste!
5 Weiter sprach Pharao: Siehe, des Volks ist schon zuviel im Lande, und
ihr wollt sie noch feiern heißen von ihrem Dienst!
6 Darum befahl Pharao desselben Tages den Vögten des Volks und ihren
Amtleuten und sprach:
7 Ihr sollt dem Volk nicht mehr Stroh sammeln und geben, daß sie Ziegel
machen wie bisher; laßt sie selbst hingehen, und Stroh zusammenlesen,
8 und die Zahl der Ziegel, die sie bisher gemacht haben, sollt ihr ihnen
gleichwohl auflegen und nichts mindern; denn sie gehen müßig, darum
schreien sie und sprechen: Wir wollen hinziehen und unserm Gott opfern.
9 Man drücke die Leute mit Arbeit, daß sie zu schaffen haben und sich
nicht kehren an falsche Rede.
10 Da gingen die Vögte des Volkes und ihre Amtleute aus und sprachen zum
Volk: So spricht Pharao: Man wird euch kein Stroh geben;
11 geht ihr selbst hin und sammelt euch Stroh, wo ihr's findet; aber von
eurer Arbeit soll nichts gemindert werden.
12 Da zerstreute sich das Volk ins ganze Land Ägypten, daß es Stoppeln
sammelte, damit sie Stroh hätten.
13 Und die Vögte trieben sie und sprachen: Erfüllet euer Tagewerk, gleich
als da ihr Stroh hattet.
14 Und die Amtleute der Kinder Israel, welche die Vögte Pharaos über sie
gesetzt hatten, wurden geschlagen, und ward zu ihnen gesagt: Warum habt
ihr weder heute noch gestern euer gesetztes Tagewerk getan wie bisher?
15 Da gingen hinein die Amtleute der Kinder Israel und schrien zu Pharao:
Warum willst du mit deinen Knechten also fahren?
16 Man gibt den Knechten kein Stroh, und sie sollen die Ziegel machen, die
uns bestimmt sind; siehe deine Knechte werden geschlagen, und dein Volk
muß schuldig sein.
17 Pharao sprach: Ihr seid müßig, müßig seid ihr; darum sprecht ihr: Wir
wollen hinziehen und dem HERRN opfern.
18 So gehet nun hin und frönt; Stroh soll man euch nicht geben, aber die
Anzahl der Ziegel sollt ihr schaffen.
19 Da sahen die Amtleute der Kinder Israel, daß es ärger ward, weil man
sagte: Ihr sollt nichts mindern von dem Tagewerk an den Ziegeln.
20 Und da sie von Pharao gingen, begegneten sie Mose und Aaron und traten
ihnen entgegen
21 und sprachen zu ihnen: Der HERR sehe auf euch und richte es, daß ihr
unsern Geruch habt stinkend gemacht vor Pharao und seinen Knechten und
habt ihnen das Schwert in die Hände gegeben, uns zu töten.
22 Mose aber kam wieder zu dem HERRN und sprach: HERR, warum tust du so
übel an diesem Volk? Warum hast du mich hergesandt?
23 Denn seit dem, daß ich hineingegangen bin zu Pharao, mit ihm zu reden
in deinem Namen, hat er das Volk noch härter geplagt, und du hast dein
Volk nicht errettet.
2 Mose 6
1 Der HERR sprach zu Mose: Nun sollst du sehen, was ich Pharao tun werde;
denn durch eine starke Hand muß er sie lassen ziehen, er muß sie noch
durch eine starke Hand aus seinem Lande von sich treiben.
2 Und Gott redete mit Mose und sprach zu ihm: Ich bin der HERR
3 und bin erschienen Abraham, Isaak und Jakob als der allmächtige Gott;
aber mein Name HERR ist ihnen nicht offenbart worden.
4 Auch habe ich einen Bund mit ihnen aufgerichtet, daß ich ihnen geben
will das Land Kanaan, das Land ihrer Wallfahrt, darin sie Fremdlinge
gewesen sind.
5 Auch habe ich gehört die Wehklage der Kinder Israel, welche die Ägypter
mit Frönen beschweren, und habe an meinen Bund gedacht.
6 Darum sage den Kindern Israel: Ich bin der HERR und will euch ausführen
von euren Lasten in Ägypten und will euch erretten von eurem Frönen und
will euch erlösen durch ausgereckten Arm und große Gerichte
7 und will euch annehmen zum Volk und will euer Gott sein, daß ihr's
erfahren sollt, daß ich der HERR bin, euer Gott, der euch ausführt von der
Last Ägyptens
8 und euch bringt in das Land, darüber ich habe meine Hand gehoben, daß
ich's gäbe Abraham, Isaak und Jakob; das will ich euch geben zu eigen,
ich, der HERR.
9 Mose sagte solches den Kindern Israel; aber sie hörten ihn nicht vor
Seufzen und Angst vor harter Arbeit.
10 Da redete der HERR mit Mose und sprach:
11 Gehe hinein und rede mit Pharao, dem König in Ägypten, daß er die
Kinder Israel aus seinem Lande lasse.
12 Mose aber redete vor dem HERRN und sprach: Siehe, die Kinder Israel
hören mich nicht; wie sollte mich denn Pharao hören? Dazu bin ich von
unbeschnittenen Lippen.
13 Also redete der HERR mit Mose und Aaron und tat ihnen Befehl an die
Kinder Israel und an Pharao, den König in Ägypten, daß sie die Kinder
Israel aus Ägypten führten.
14 Dies sind die Häupter in ihren Vaterhäusern. Die Kinder Rubens, des
ersten Sohnes Israels, sind diese: Henoch, Pallu, Hezron, Charmi. Das sind
die Geschlechter von Ruben.
15 Die Kinder Simeons sind diese: Jemuel, Jamin, Ohad, Jachin, Zohar und
Saul, der Sohn des kanaanäischen Weibes. Das sind Simeons Geschlechter.
16 Dies sind die Namen der Kinder Levis nach ihren Geschlechtern: Gerson,
Kahath, Merari. Aber Levi ward hundertsiebenunddreißig Jahre alt.
17 Die Kinder Gersons sind diese: Libni und Simei nach ihren
Geschlechtern.
18 Die Kinder Kahaths sind diese: Amram, Jizhar, Hebron, Usiel. Kahath
aber ward hundertdreiunddreißig Jahre alt.
19 Die Kinder Merari sind diese: Maheli und Musi. Das sind die
Geschlechter Levis nach ihrer Abstammung.
20 Und Amram nahm seine Muhme Jochebed zum Weibe; die gebar ihm Aaron und
Mose. Aber Amram ward hundertsiebenunddreißig Jahre alt.
21 Die Kinder Jizhars sind diese: Korah, Nepheg, Sichri.
22 Die Kinder Usiels sind diese: Misael, Elzaphan, Sithri.
23 Aaron nahm zum Weibe Eliseba, die Tochter Amminadabs, Nahessons
Schwester; die gebar ihm Nadab, Abihu, Eleasar, Ithamar.
24 Die Kinder Korah sind diese: Assir, Elkana, Abiasaph. Das sind die
Geschlechter der Korahiter.
25 Eleasar aber, Aarons Sohn, der nahm von den Töchtern Putiels ein Weib;
die gebar ihm Pinehas. Das sind die Häupter unter den Vätern der
Leviten-Geschlechter.
26 Das ist Aaron und Mose, zu denen der HERR sprach: Führet die Kinder
Israel aus Ägyptenland mit ihrem Heer.
27 Sie sind's die mit Pharao, dem König in Ägypten, redeten, daß sie die
Kinder Israel aus Ägypten führten, nämlich Mose und Aaron.
28 Und des Tages redete der HERR mit Mose in Ägyptenland
29 und sprach zu Ihm: Ich bin der HERR; rede mit Pharao, dem König in
Ägypten, alles, was ich mit dir rede.
30 Und er antwortete vor dem HERRN: Siehe, ich bin von unbeschnittenen
Lippen; wie wird mich denn Pharao hören?
2 Mose 7
1 Der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich habe dich zu einem Gott gesetzt über
Pharao, und Aaron, dein Bruder, soll dein Prophet sein.
2 Du sollst reden alles, was ich dir gebieten werde; aber Aaron, dein
Bruder, soll's vor Pharao reden, daß er die Kinder Israel aus seinem Lande
lasse.
3 Aber ich will Pharaos Herz verhärten, daß ich meiner Zeichen und Wunder
viel tue in Ägyptenland.
4 Und Pharao wird euch nicht hören, auf daß ich meine Hand in Ägypten
beweise und führe mein Heer, mein Volk, die Kinder Israel, aus Ägyptenland
durch große Gerichte.
5 Und die Ägypter sollen's innewerden, daß ich der HERR bin, wenn ich nun
meine Hand über Ägypten ausstrecken und die Kinder Israel von ihnen
wegführen werde.
6 Mose und Aaron taten, wie ihnen Gott geboten hatte.
7 Und Mose war achtzig Jahre alt und Aaron dreiundachtzig Jahre alt, da
sie mit Pharao redeten
8 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron:
9 Wenn Pharao zu euch sagen wird: Beweist eure Wunder, so sollst du zu
Aaron sagen: Nimm deinen Stab und wirf ihn vor Pharao, daß er zur Schlange
werde.
10 Da gingen Mose und Aaron hinein zu Pharao und taten, wie ihnen der HERR
geboten hatte. Und Aaron warf seinen Stab vor Pharao und vor seinen
Knechten, und er ward zur Schlange.
11 Da forderte Pharao die Weisen und Zauberer; und die ägyptischen
Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören:
12 ein jeglicher warf seinen Stab von sich, da wurden Schlangen daraus;
aber Aarons Stab verschlang ihre Stäbe.
13 Also ward das Herz Pharaos verstockt, und er hörte sie nicht, wie denn
der HERR geredet hatte.
14 Und der HERR sprach zu Mose: Das Herz Pharaos ist hart; er weigert sich
das Volk zu lassen.
15 Gehe hin zu Pharao morgen. Siehe, er wird ins Wasser gehen; so tritt
ihm entgegen an das Ufer des Wassers und nimm den Stab in deine Hand, der
zur Schlange ward,
16 und sprich zu ihm: Der HERR, der Hebräer Gott, hat mich zu dir gesandt
und lassen sagen: Laß mein Volk, daß mir's diene in der Wüste. Aber du
hast bisher nicht wollen hören.
17 Darum spricht der HERR also: Daran sollst du erfahren, daß ich der HERR
bin. Siehe, ich will mit dem Stabe, den ich in meiner Hand habe, das
Wasser schlagen, das in dem Strom ist, und es soll in Blut verwandelt
werden,
18 daß die Fische im Strom sterben sollen und der Strom stinken; und den
Ägyptern wird ekeln, zu trinken das Wasser aus dem Strom.
19 Und der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron: Nimm deinen Stab und recke
deine Hand aus über die Wasser in Ägypten, über ihre Bäche und Ströme und
Seen und über alle Wassersümpfe, daß sie Blut werden; und es sei Blut in
ganz Ägyptenland, in hölzernen und in steinernen Gefäßen.
20 Mose und Aaron taten, wie ihnen der HERR geboten hatte, und er hob den
Stab auf und schlug ins Wasser, das im Strom war, vor Pharao und seinen
Knechten. Und alles Wasser ward in Blut verwandelt.
21 Und die Fische im Strom starben, und der Strom ward stinkend, daß die
Ägypter nicht trinken konnten das Wasser aus dem Strom; und es war Blut in
ganz Ägyptenland.
22 Und die ägyptischen Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören. Also
ward das Herz Pharaos verstockt, und er hörte sie nicht, wie denn der HERR
geredet hatte.
23 Und Pharao wandte sich und ging heim und nahm's nicht zu Herzen.
24 Aber alle Ägypter gruben nach Wasser um den Strom her, zu trinken; denn
das Wasser aus dem Strom konnten sie nicht trinken.
25 Und das währte sieben Tage lang, daß der HERR den Strom schlug.
2 Mose 8
1 Der HERR sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao und sprich zu ihm: So
sagt der HERR: Laß mein Volk, daß mir's diene.
2 Wo du dich weigerst, siehe, so will ich all dein Gebiet mit Fröschen
plagen,
3 daß der Strom soll von Fröschen wimmeln; die sollen heraufkriechen und
kommen in dein Haus, in deine Schlafkammer, auch in die Häuser deiner
Knechte, unter dein Volk, in deine Backöfen und in deine Teige;
4 und die Frösche sollen auf dich und auf dein Volk und auf alle deine
Knechte kriechen.
5 Und der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron: Recke deine Hand aus mit deinem
Stabe über die Bäche und Ströme und Seen und laß Frösche über Ägyptenland
kommen.
6 Und Aaron reckte seine Hand über die Wasser in Ägypten, und es kamen
Frösche herauf, daß Ägyptenland bedeckt ward.
7 Da taten die Zauberer auch also mit ihrem Beschwören und ließen Frösche
über Ägyptenland kommen.
8 Da forderte Pharao Mose und Aaron und sprach: Bittet den HERRN für mich,
daß er die Frösche von mir und von meinem Volk nehme, so will ich das Volk
lassen, daß es dem HERRN opfere.
9 Mose sprach: Habe du die Ehre vor mir und bestimme mir, wann ich für
dich, für deine Knechte und für dein Volk bitten soll, daß die Frösche von
dir und von deinem Haus vertrieben werden und allein im Strom bleiben.
10 Er sprach: Morgen. Er sprach: Wie du gesagt hast. Auf daß du erfahrest,
daß niemand ist wie der HERR, unser Gott,
11 so sollen die Frösche von dir, von deinem Hause, von deinen Knechten
und von deinem Volk genommen werden und allein in Strom bleiben.
12 Also gingen Mose und Aaron von Pharao; und Mose schrie zu dem HERRN der
Frösche halben, wie er Pharao hatte zugesagt.
13 Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte; und die Frösche starben in den
Häusern, in den Höfen und auf dem Felde.
14 Und sie häuften sie zusammen, hier einen Haufen und da einen Haufen,
und das Land stank davon.
15 Da aber Pharao sah, daß er Luft gekriegt hatte, verhärtete er sein Herz
und hörte sie nicht, wie denn der HERR geredet hatte.
16 Und der HERR sprach zu Mose: Sage Aaron: Recke deinen Stab aus und
schlage in den Staub auf der Erde, daß Stechmücken werden in ganz
Ägyptenland.
17 Sie taten also, und Aaron reckte seine Hand aus mit dem Stabe und
schlug in den Staub auf der Erde. Und es wurden Mücken an den Menschen und
an dem Vieh; aller Staub des Landes ward zu Mücken in ganz Ägyptenland.
18 Die Zauberer taten auch also mit ihrem Beschwören, daß sie Mücken
herausbrächten, aber sie konnten nicht. Und die Mücken waren sowohl an den
Menschen als an Vieh.
19 Da sprachen die Zauberer zu Pharao: Das ist Gottes Finger. Aber das
Herz Pharaos ward verstockt, und er hörte sie nicht, wie denn der HERR
gesagt hatte.
20 Und der HERR sprach zu Mose: Mache dich morgen früh auf und tritt vor
Pharao (siehe, er wird ans Wasser gehen) und sprich zu ihm: So sagt der
HERR: Laß mein Volk, daß es mir diene;
21 wo nicht, siehe, so will ich allerlei Ungeziefer lassen kommen über
dich, deine Knechte, dein Volk und dein Haus, daß aller Ägypter Häuser und
das Feld und was darauf ist, voll Ungeziefer werden sollen.
22 Und ich will des Tages ein Besonderes tun mit dem Lande Gosen, da sich
mein Volk aufhält, daß kein Ungeziefer da sei; auf daß du innewerdest, daß
ich der HERR bin auf Erden allenthalben;
23 und will eine Erlösung setzen zwischen meinem und deinem Volk; morgen
soll das Zeichen geschehen.
24 Und der HERR tat also, und es kam viel Ungeziefer in Pharaos Haus, in
seiner Knechte Häuser und über ganz Ägyptenland; und das Land ward
verderbt von dem Ungeziefer.
25 Da forderte Pharao Mose und Aaron und sprach: Gehet hin, opfert eurem
Gott hier im Lande.
26 Mose sprach: Das taugt nicht, daß wir also tun; denn wir würden der
Ägypter Greuel opfern unserm Gott, dem HERRN; siehe, wenn wir der Ägypter
Greuel vor ihren Augen opferten, würden sie uns nicht steinigen?
27 Drei Tagereisen wollen wir gehen in die Wüste und dem HERRN, unserm
Gott, opfern, wie er uns gesagt hat.
28 Pharao sprach: Ich will euch lassen, daß ihr dem HERRN, eurem Gott,
opfert in der Wüste; allein, daß ihr nicht ferner zieht; und bittet für
mich.
29 Mose sprach: Siehe, wenn ich hinaus von dir komme, so will ich den
HERRN bitten, daß dies Ungeziefer von Pharao und seinen Knechten und
seinem Volk genommen werde morgen des Tages; allein täusche mich nicht
mehr, daß du das Volk nicht lassest, dem HERRN zu opfern.
30 Und Mose ging hinaus von Pharao und bat den HERRN.
31 Und der HERR tat, wie Mose gesagt hatte, und schaffte das Ungeziefer
weg von Pharao, von seinen Knechten und von seinem Volk, daß nicht eines
übrigblieb.
32 Aber Pharao verhärtete sein Herz auch dieses Mal und ließ das Volk
nicht.
2 Mose 9
1 Der HERR sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao und sprich zu ihm: Also
sagt der HERR, der Gott der Hebräer: Laß mein Volk, daß sie mir dienen.
2 Wo du dich des weigerst und sie weiter aufhältst,
3 siehe, so wird die Hand des HERRN sein über dein Vieh auf dem Felde,
über Pferde, über Esel, über Kamele, über Ochsen, über Schafe, mit einer
sehr schweren Pestilenz.
4 Und der HERR wird ein Besonderes tun zwischen dem Vieh der Israeliten
und der Ägypter, daß nichts sterbe aus allem, was die Kinder Israel haben.
5 Und der HERR bestimmte eine Zeit und sprach: Morgen wird der HERR
solches auf Erden tun.
6 Und der HERR tat solches des Morgens, und es starb allerlei Vieh der
Ägypter; aber des Viehs der Kinder Israel starb nicht eins.
7 Und Pharao sandte darnach, und siehe, es war des Viehs Israels nicht
eins gestorben. Aber das Herz Pharaos ward verstockt, und er ließ das Volk
nicht.
8 Da sprach der HERR zu Mose und Aaron: Nehmet eure Fäuste voll Ruß aus
dem Ofen, und Mose sprenge ihn gen Himmel vor Pharao,
9 daß es über ganz Ägyptenland stäube und böse schwarze Blattern auffahren
an den Menschen und am Vieh in ganz Ägyptenland.
10 Und sie nahmen Ruß aus dem Ofen und traten vor Pharao, und Mose
sprengte ihn gen Himmel. Da fuhren auf böse schwarze Blattern an den
Menschen und am Vieh,
11 also daß die Zauberer nicht konnten vor Mose stehen vor den bösen
Blattern; denn es waren an den Zauberern ebensowohl böse Blattern als an
allen Ägyptern.
12 Aber der HERR verstockte das Herz Pharaos, daß er sie nicht hörte, wie
denn der HERR gesagt hatte.
13 Da sprach der HERR zu Mose: Mache dich morgen früh auf und tritt vor
Pharao und sprich zu ihm: So sagt der HERR, der Hebräer Gott: Laß mein
Volk, daß mir's diene;
14 ich will sonst diesmal alle meine Plagen über dich selbst senden, über
deine Knechte und über dein Volk, daß du innewerden sollst, daß
meinesgleichen nicht ist in allen Landen.
15 Denn ich hätte schon jetzt meine Hand ausgereckt und dich und dein Volk
mit Pestilenz geschlagen, daß du von der Erde vertilgt würdest.
16 Aber darum habe ich dich erhalten, daß meine Kraft an dir erscheine und
mein Name verkündigt werde in allen Landen.
17 Du trittst mein Volk noch unter dich und willst's nicht lassen.
18 Siehe, ich will morgen um diese Zeit einen sehr großen Hagel regnen
lassen, desgleichen in Ägypten nicht gewesen ist, seitdem es gegründet
ist, bis her.
19 Und nun sende hin und verwahre dein Vieh, und alles, was du auf dem
Felde hast. Denn alle Menschen und das Vieh, das auf dem Felde gefunden
wird und nicht in die Häuser versammelt ist, so der Hagel auf sie fällt,
werden sterben.
20 Wer nun unter den Knechten Pharaos des HERRN Wort fürchtete, der ließ
seine Knechte und sein Vieh in die Häuser fliehen.
21 Welcher Herz aber sich nicht kehrte an des HERRN Wort, die ließen ihre
Knechte und ihr Vieh auf dem Felde.
22 Da sprach der Herr zu Mose: Recke deine Hand aus gen Himmel, daß es
hagle über ganz Ägyptenland, über Menschen, über Vieh und über alles Kraut
auf dem Felde in Ägyptenland.
23 Also reckte Mose seinen Stab gen Himmel, und der HERR ließ donnern und
hageln, daß das Feuer auf die Erde schoß. Also ließ der HERR Hagel regnen
über Ägyptenland,
24 daß Hagel und Feuer untereinander fuhren, so grausam, daß desgleichen
in ganz Ägyptenland nie gewesen war, seitdem Leute darin gewesen sind.
25 Und der Hagel schlug in ganz Ägyptenland alles, was auf dem Felde war,
Menschen und Vieh, und schlug alles Kraut auf dem Felde und zerbrach alle
Bäume auf dem Felde.
26 Allein im Lande Gosen, da die Kinder Israel wohnten, da hagelte es
nicht.
27 Da schickte Pharao hin und ließ Mose und Aaron rufen und sprach zu
ihnen: Ich habe dasmal mich versündigt; der HERR ist gerecht, ich aber und
mein Volk sind Gottlose.
28 Bittet aber den Herrn, daß er aufhöre solch Donnern und Hageln Gottes,
so will ich euch lassen, daß ihr nicht länger hier bleibet.
29 Mose sprach: Wenn ich zur Stadt hinauskomme, so will ich meine Hände
ausbreiten gegen den HERRN; so wird der Donner aufhören und kein Hagel
mehr sein, daß du innewerdest, daß die Erde des HERRN sei.
30 Ich weiß aber, daß du und deine Knechte euch noch nicht fürchtet vor
Gott dem HERRN.
31 Also ward geschlagen der Flachs und die Gerste; denn die Gerste hatte
geschoßt und der Flachs Knoten gewonnen.
32 Aber der Weizen und Spelt ward nicht geschlagen, denn es war
Spätgetreide.
33 So ging nun Mose von Pharao zur Stadt hinaus und breitete seine Hände
gegen den HERRN, und der Donner und Hagel hörten auf, und der Regen troff
nicht mehr auf die Erde.
34 Da aber Pharao sah, daß der Regen und Donner und Hagel aufhörte,
versündigte er sich weiter und verhärtete sein Herz, er und seine Knechte.
35 Also ward des Pharao Herz verstockt, daß er die Kinder Israel nicht
ließ, wie denn der HERR geredet hatte durch Mose.
2 Mose 10
1 Und der HERR sprach zu Mose: Gehe hinein zu Pharao; denn ich habe sein
und seiner Knechte Herz verhärtet, auf daß ich diese meine Zeichen unter
ihnen tue,
2 und daß du verkündigest vor den Ohren deiner Kinder und deiner
Kindeskinder, was ich in Ägypten ausgerichtet habe und wie ich meine
Zeichen unter ihnen getan habe, daß ihr wisset: Ich bin der HERR.
3 Also gingen Mose und Aaron hinein zu Pharao und sprachen zu ihm: So
spricht der HERR, der Hebräer Gott: Wie lange weigerst du dich, dich vor
mir zu demütigen, daß du mein Volk lassest, mir zu dienen?
4 Weigerst du dich, mein Volk zu lassen, siehe, so will ich morgen
Heuschrecken kommen lassen an allen Orten,
5 daß sie das Land bedecken, also daß man das Land nicht sehen könne; und
sie sollen fressen, was euch übrig und errettet ist vor dem Hagel, und
sollen alle grünenden Bäume fressen auf dem Felde
6 und sollen erfüllen dein Haus, aller deiner Knechte Häuser und aller
Ägypter Häuser, desgleichen nicht gesehen haben deine Väter und deiner
Väter Väter, seitdem sie auf Erden gewesen bis auf diesen Tag. Und er
wandte sich und ging von Pharao hinaus.
7 Da sprachen die Knechte Pharaos zu ihm: Wie lange sollen wir mit diesem
Manne geplagt sein? Laß die Leute ziehen, daß sie dem HERRN, ihrem Gott,
dienen. Willst du zuvor erfahren daß Ägypten untergegangen sei?
8 Mose und Aaron wurden wieder zu Pharao gebracht; der sprach zu ihnen:
Gehet hin und dienet dem HERRN, eurem Gott. Welche sind es aber, die
hinziehen sollen?
9 Mose sprach: Wir wollen hinziehen mit jung und alt, mit Söhnen und
Töchtern, mit Schafen und Rindern; denn wir haben ein Fest des HERRN.
10 Er sprach zu ihnen: O ja, der HERR sei mit euch! Sollte ich euch und
eure Kinder dazu ziehen lassen? Sehet da, ob ihr nicht Böses vorhabt!
11 Nicht also, sondern ihr Männer ziehet hin und dienet dem HERRN; denn
das habt ihr auch gesucht. Und man stieß sie heraus von Pharao.
12 Da sprach der HERR zu Mose: Recke deine Hand über Ägyptenland, daß
Heuschrecken auf Ägyptenland kommen und fressen alles Kraut im Lande auf
samt allem dem, was der Hagel übriggelassen hat.
13 Mose reckte seinen Stab über Ägyptenland; und der HERR trieb einen
Ostwind ins Land den ganzen Tag und die ganze Nacht; und des Morgens
führte der Ostwind die Heuschrecken her.
14 Und sie kamen über das ganze Ägyptenland und ließen sich nieder an
allen Orten in Ägypten, so sehr viel, daß zuvor desgleichen nie gewesen
ist noch hinfort sein wird.
15 Denn sie bedeckten das Land und verfinsterten es. Und sie fraßen alles
Kraut im Lande auf und alle Früchte auf den Bäumen, die der Hagel
übriggelassen hatte, und ließen nichts Grünes übrig an den Bäumen und am
Kraut auf dem Felde in ganz Ägyptenland.
16 Da forderte Pharao eilend Mose und Aaron und sprach: Ich habe mich
versündigt an dem HERRN, eurem Gott, und an euch;
17 vergebt mir meine Sünde nur noch diesmal und bittet den HERRN, euren
Gott, daß er doch nur diesen Tod von mir wegnehme.
18 Und er ging aus von Pharao und bat den HERRN.
19 Da wendete der HERR den Wind, also daß er sehr stark aus Westen ging
und hob die Heuschrecken auf und warf sie ins Schilfmeer, daß nicht eine
übrigblieb an allen Orten Ägyptens.
20 Aber der HERR verstockte Pharaos Herz, daß er die Kinder Israel nicht
ließ.
21 Der HERR sprach zu Mose: Recke deine Hand gen Himmel, daß es so finster
werde in Ägyptenland, daß man's greifen mag.
22 Und Mose reckte seine Hand gen Himmel; da ward eine dicke Finsternis in
ganz Ägyptenland drei Tage,
23 daß niemand den andern sah noch aufstand von dem Ort, da er war, in
drei Tagen. Aber bei allen Kindern Israel war es licht in ihren Wohnungen.
24 Da forderte Pharao Mose und sprach: Ziehet hin und dienet dem Herrn;
allein eure Schafe und Rinder laßt hier; laßt auch eure Kindlein mit euch
ziehen.
25 Mose sprach: Du mußt uns auch Opfer und Brandopfer geben, die wir
unserm Gott, dem HERRN, tun mögen.
26 Unser Vieh soll mit uns gehen und nicht eine Klaue dahintenbleiben;
denn wir wissen nicht, womit wir dem HERRN dienen sollen, bis wir dahin
kommen.
27 Aber der HERR verstockte das Herz Pharao daß er sie nicht lassen
wollte.
28 Und Pharao sprach zu ihm: Gehe von mir und hüte dich, daß du nicht mehr
vor meine Augen kommst; denn welches Tages du vor meine Augen kommst,
sollst du sterben.
29 Mose antwortete: Wie du gesagt hast; ich will nicht mehr vor deine
Augen kommen.
2 Mose 11
1 Und der HERR sprach zu Mose: Ich will noch eine Plage über Pharao und
Ägypten kommen lassen; darnach wird er euch von hinnen lassen und wird
nicht allein alles lassen, sondern euch von hinnen treiben.
2 So sage nun vor dem Volk, daß ein jeglicher von seinem Nächsten und eine
jegliche von ihrer Nächsten silberne und goldene Gefäße fordere.
3 Und der HERR gab dem Volk Gnade vor den Ägyptern. Und Mose war ein sehr
großer Mann in Ägyptenland vor den Knechten Pharaos und vor dem Volk.
4 Und Mose sprach: So sagt der HERR: Ich will zu Mitternacht ausgehen in
Ägyptenland;
5 und alle Erstgeburt in Ägyptenland soll sterben, von dem ersten Sohn
Pharaos an, der auf seinem Stuhl sitzt, bis an den ersten Sohn der Magd,
die hinter der Mühle ist, und alle Erstgeburt unter dem Vieh;
6 und wird ein großes Geschrei sein in ganz Ägyptenland, desgleichen nie
gewesen ist noch werden wird;
7 aber bei allen Kindern Israel soll nicht ein Hund mucken, unter Menschen
sowohl als unter Vieh, auf daß ihr erfahret, wie der HERR Ägypten und
Israel scheide.
8 Dann werden zu mir herabkommen alle diese deine Knechte und mir zu Füßen
fallen und sagen: Zieh aus, du und alles Volk, das unter dir ist. Darnach
will ich ausziehen. Und er ging von Pharao mit grimmigem Zorn.
9 Der HERR aber sprach zu Mose: Pharao hört euch nicht, auf daß viele
Wunder geschehen in Ägyptenland.
10 Und Mose und Aaron haben diese Wunder alle getan vor Pharao; aber der
HERR verstockte sein Herz, daß er die Kinder Israel nicht lassen wollte
aus seinem Lande.
2 Mose 12
1 Der HERR aber sprach zu Mose und Aaron in Ägyptenland:
2 Dieser Monat soll bei euch der erste Monat sein, und von ihm sollt ihr
die Monates des Jahres anheben.
3 Sagt der ganzen Gemeinde Israel und sprecht: Am zehnten Tage dieses
Monats nehme ein jeglicher ein Lamm, wo ein Hausvater ist, je ein Lamm zu
einem Haus.
4 Wo ihrer aber in einem Hause zu einem Lamm zu wenig sind, so nehme er's
und sein nächster Nachbar an seinem Hause, bis ihrer so viel wird, daß sie
das Lamm aufessen können.
5 Ihr sollt aber ein solches Lamm nehmen, daran kein Fehl ist, ein
Männlein und ein Jahr alt; von den Schafen und Ziegen sollt ihr's nehmen
6 und sollt's behalten bis auf den vierzehnten Tag des Monats. Und ein
jegliches Häuflein im ganzen Israel soll's schlachten gegen Abend.
7 Und sollt von seinem Blut nehmen und beide Pfosten der Tür und die obere
Schwelle damit bestreichen an den Häusern, darin sie es essen.
8 Und sollt also das Fleisch essen in derselben Nacht, am Feuer gebraten,
und ungesäuertes Brot, und sollt es mit bitteren Kräutern essen.
9 Ihr sollt's nicht roh essen noch mit Wasser gesotten, sondern am Feuer
gebraten, sein Haupt mit seinen Schenkeln und Eingeweiden.
10 Und sollt nichts davon übriglassen bis morgen; wo aber etwas
übrigbleibt bis morgen, sollt ihr's mit Feuer verbrennen.
11 Also sollt ihr's aber essen: Um eure Lenden sollt ihr gegürtet sein und
eure Schuhe an den Füßen haben und Stäbe in euren Händen, und sollt's
essen, als die hinwegeilen; denn es ist des HERRN Passah.
12 Denn ich will in derselben Nacht durch Ägyptenland gehen und alle
Erstgeburt schlagen in Ägyptenland, unter den Menschen und unter dem Vieh,
und will meine Strafe beweisen an allen Göttern der Ägypter, ich, der
HERR.
13 Und das Blut soll euer Zeichen sein an den Häusern, darin ihr seid,
daß, wenn ich das Blut sehe, an euch vorübergehe und euch nicht die Plage
widerfahre, die euch verderbe, wenn ich Ägyptenland schlage.
14 Ihr sollt diesen Tag haben zum Gedächtnis und sollt ihn feiern dem
HERRN zum Fest, ihr und alle eure Nachkommen, zur ewigen Weise.
15 Sieben Tage sollt ihr ungesäuertes Brot essen; nämlich am ersten Tage
sollt ihr den Sauerteig aus euren Häusern tun. Wer gesäuertes Brot ißt vom
ersten Tage an bis auf den siebenten, des Seele soll ausgerottet werden
von Israel.
16 Der Tag soll heilig sein, daß ihr zusammenkommt; und der siebente soll
auch heilig sein, daß ihr zusammenkommt. Keine Arbeit sollt ihr an dem
tun; außer, was zur Speise gehört für allerlei Seelen, das allein mögt ihr
für euch tun.
17 Und haltet das ungesäuerte Brot; denn eben an demselben Tage habe ich
euer Heer aus Ägyptenland geführt; darum sollt ihr diesen Tag halten, ihr
und alle eure Nachkommen, zur ewigen Weise.
18 Am vierzehnten Tage des ersten Monats, des Abends, sollt ihr
ungesäuertes Brot essen bis an den einundzwanzigsten Tag des Monats an dem
Abend,
19 daß man sieben Tage keinen Sauerteig finde in euren Häusern. Denn wer
gesäuertes Brot ißt, des Seele soll ausgerottet werden aus der Gemeinde
Israel, es sei ein Fremdling oder Einheimischer im Lande.
20 Darum so esset kein gesäuertes Brot, sondern eitel ungesäuertes Brot in
allen euren Wohnungen.
21 Und Mose forderte alle Ältesten in Israel und sprach zu ihnen: Leset
aus und nehmet Schafe für euch nach euren Geschlechtern und schlachtet das
Passah.
22 Und nehmet ein Büschel Isop und taucht in das Blut in dem Becken und
berühret damit die Oberschwelle und die zwei Pfosten. Und gehe kein Mensch
zu seiner Haustür heraus bis an den Morgen.
23 Denn der HERR wird umhergehen und die Ägypter plagen. Und wenn er das
Blut sehen wird an der Oberschwelle und den zwei Pfosten, wird er an der
Tür vorübergehen und den Verderber nicht in eure Häuser kommen lassen, zu
plagen.
24 Darum so halte diese Weise für dich und deine Kinder ewiglich.
25 Und wenn ihr in das Land kommt, das euch der HERR geben wird, wie er
geredet hat, so haltet diesen Dienst.
26 Und wenn eure Kinder werden zu euch sagen: Was habt ihr da für einen
Dienst?
27 sollt ihr sagen: Es ist das Passahopfer des HERRN, der an den Kindern
Israel vorüberging in Ägypten, da er die Ägypter plagte und unsere Häuser
errettete. Da neigte sich das Volk und betete an.
28 Und die Kinder Israel gingen hin und taten, wie der HERR Mose und Aaron
geboten hatte.
29 Und zur Mitternacht schlug der HERR alle Erstgeburt in Ägyptenland von
dem ersten Sohn Pharaos an, der auf seinem Stuhl saß, bis auf den ersten
Sohn des Gefangenen im Gefängnis und alle Erstgeburt des Viehs.
30 Da stand Pharao auf und alle seine Knechte in derselben Nacht und alle
Ägypter, und ward ein großes Geschrei in Ägypten; denn es war kein Haus,
darin nicht ein Toter war.
31 Und er forderte Moses und Aaron in der Nacht und sprach: Macht euch auf
und ziehet aus von meinem Volk, ihr und die Kinder Israel; gehet hin und
dienet dem HERRN, wie ihr gesagt habt.
32 Nehmet auch mit euch eure Schafe und Rinder, wie ihr gesagt habt; gehet
hin und segnet mich auch.
33 Und die Ägypter drängten das Volk, daß sie es eilend aus dem Lande
trieben; denn sie sprachen: Wir sind alle des Todes.
34 Und das Volk trug den rohen Teig, ehe denn er versäuert war, zu ihrer
Speise, gebunden in ihren Kleidern, auf ihren Achseln.
35 Und die Kinder Israel hatten getan, wie Mose gesagt hatte, und von den
Ägyptern gefordert silberne und goldene Geräte und Kleider.
36 Dazu hatte der HERR dem Volk Gnade gegeben vor den Ägyptern, daß sie
ihnen willfährig waren; und so nahmen sie es von den Ägyptern zur Beute.
37 Also zogen aus die Kinder Israel von Raemses gen Sukkoth,
sechshunderttausend Mann zu Fuß ohne die Kinder.
38 Und es zog auch mit ihnen viel Pöbelvolk und Schafe und Rinder, sehr
viel Vieh.
39 Und sie buken aus dem rohen Teig, den sie aus Ägypten brachten,
ungesäuerte Kuchen; denn es war nicht gesäuert, weil sie aus Ägypten
gestoßen wurden und nicht verziehen konnten und sich sonst keine Zehrung
zubereitet hatten.
40 Die Zeit aber, die die Kinder Israel in Ägypten gewohnt haben, ist
vierhundertunddreißig Jahre.
41 Da dieselben um waren, ging das ganze Heer des HERRN auf einen Tag aus
Ägyptenland.
42 Darum wird diese Nacht dem HERRN gehalten, daß er sie aus Ägyptenland
geführt hat; und die Kinder Israel sollen sie dem HERRN halten, sie und
ihre Nachkommen.
43 Und der HERR sprach zu Mose und Aaron: Dies ist die Weise Passah zu
halten. Kein Fremder soll davon essen.
44 Aber wer ein erkaufter Knecht ist, den beschneide man, und dann esse er
davon.
45 Ein Beisaß und Mietling sollen nicht davon essen.
46 In einem Hause soll man's essen; ihr sollt nichts von seinem Fleisch
hinaus vor das Haus tragen und sollt kein Bein an ihm zerbrechen.
47 Die ganze Gemeinde Israel soll solches tun.
48 So aber ein Fremdling bei dir wohnt und dem HERRN das Passah halten
will, der beschneide alles, was männlich ist; alsdann mache er sich herzu,
daß er solches tue, und sei wie ein Einheimischer des Landes; denn kein
Unbeschnittener soll davon essen.
49 Einerlei Gesetz sei dem Einheimischen und dem Fremdling, der unter euch
wohnt.
50 Und alle Kinder Israel taten, wie der HERR Mose und Aaron hatte
geboten.
51 Also führte der HERR auf einen Tag die Kinder Israel aus Ägyptenland
mit ihrem Heer.
2 Mose 13
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
2 Heilige mir alle Erstgeburt, die allerlei Mutter bricht bei den Kindern
Israel, unter den Menschen und unter dem Vieh; denn sie sind mein.
3 Da sprach Mose zum Volk: Gedenket an diesen Tag, an dem ihr aus Ägypten,
aus dem Diensthause, gegangen seid, daß der HERR euch mit mächtiger Hand
von hinnen hat ausgeführt; darum sollst du nicht Sauerteig essen.
4 Heute seid ihr ausgegangen, in dem Monat Abib.
5 Wenn dich nun der HERR bringen wird in das Land der Kanaaniter,
Hethiter, Amoriter, Heviter und Jebusiter, daß er deinen Vätern geschworen
hat dir zu geben, ein Land, darin Milch und Honig fließt, so sollst du
diesen Dienst halten in diesem Monat.
6 Sieben Tage sollst du ungesäuertes Brot essen, und am siebenten Tage ist
des HERRN Fest.
7 Darum sollst du sieben Tage ungesäuertes Brot essen, daß bei dir kein
Sauerteig noch gesäuertes Brot gesehen werde an allen deinen Orten.
8 Ihr sollt euren Söhnen sagen an demselben Tage: Solches halten wir um
deswillen, was uns der HERR getan hat, da wir aus Ägypten zogen.
9 Darum soll dir's sein ein Zeichen in deiner Hand und ein Denkmal vor
deinen Augen, auf daß des HERRN Gesetz sei in deinem Munde; denn der HERR
hat dich mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt.
10 Darum halte diese Weise zu seiner Zeit jährlich.
11 Wenn dich nun der HERR ins Land der Kanaaniter gebracht hat, wie er dir
und deinen Vätern geschworen hat und dir's gegeben,
12 so sollst du aussondern dem HERRN alles, was die Mutter bricht, und
alle Erstgeburt unter dem Vieh, was ein Männlein ist.
13 Die Erstgeburt vom Esel sollst du lösen mit einem Schaf; wo du es aber
nicht lösest, so brich ihm das Genick. Aber alle erste Menschengeburt
unter deinen Söhnen sollst du lösen.
14 Und wenn dich heute oder morgen dein Kind wird fragen: Was ist das?
sollst du ihm sagen: Der HERR hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten, von
dem Diensthause, geführt.
15 Denn da Pharao hart war, uns loszulassen, erschlug der HERR alle
Erstgeburt in Ägyptenland, von der Menschen Erstgeburt an bis an die
Erstgeburt des Viehs. Darum opfre ich dem HERRN alles, was die Mutter
bricht, was ein Männlein ist, und die Erstgeburt meiner Söhne löse ich.
16 Das soll dir ein Zeichen in deiner Hand sein und ein Denkmal vor deinen
Augen; denn der HERR hat uns mit mächtiger Hand aus Ägypten geführt.
17 Da nun Pharao das Volk gelassen hatte, führte sie Gott nicht auf der
Straße durch der Philister Land, die am nächsten war; denn Gott gedachte
es möchte das Volk gereuen, wenn sie den Streit sähen, und sie möchten
wieder nach Ägypten umkehren.
18 Darum führte er das Volk um auf die Straße durch die Wüste am
Schilfmeer. Und die Kinder Israel zogen gerüstet aus Ägyptenland.
19 Und Mose nahm mit sich die Gebeine Josephs. Denn er hatte einen Eid von
den Kindern Israel genommen und gesprochen: Gott wird euch heimsuchen; so
führt meine Gebeine mit euch von hinnen.
20 Also zogen sie aus von Sukkoth und lagerten sich in Etham, vorn an der
Wüste.
21 Und der HERR zog vor ihnen her, des Tages in einer Wolkensäule, daß er
den rechten Weg führte, und des Nachts in einer Feuersäule, daß er ihnen
leuchtete, zu reisen Tag und Nacht.
22 Die Wolkensäule wich nimmer von dem Volk des Tages noch die Feuersäule
des Nachts.
2 Mose 14
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
2 Rede mit den Kindern Israel und sprich, daß sie sich herumlenken und
sich lagern bei Pihachiroth, zwischen Migdol und dem Meer, gegen
Baal-Zephon, und daselbst gegenüber sich lagern ans Meer.
3 Denn Pharao wird sagen von den Kindern Israel: Sie sind verirrt im
Lande; die Wüste hat sie eingeschlossen.
4 Und ich will sein Herz verstocken, daß er ihnen nachjage, und will an
Pharao und an aller seiner Macht Ehre einlegen, und die Ägypter sollen
innewerden, daß ich der HERR bin. Und sie taten also.
5 Und da es dem König in Ägypten angesagt ward, daß das Volk geflohen war,
ward sein Herz verwandelt und das Herz seiner Knechte gegen das Volk, und
sie sprachen: Warum haben wir das getan, daß wir Israel haben gelassen,
daß sie uns nicht dienten?
6 Und er spannte seinen Wagen an und nahm sein Volk mit sich
7 und nahm sechshundert auserlesene Wagen und was sonst von Wagen in
Ägypten war und die Hauptleute über all sein Heer.
8 Denn der HERR verstockte das Herz Pharaos, des Königs in Ägypten, daß er
den Kindern Israel nachjagte. Aber die Kinder Israel waren durch eine hohe
Hand ausgezogen.
9 Und die Ägypter jagten ihnen nach und ereilten sie (da sie sich gelagert
hatten am Meer) mit Rossen und Wagen und Reitern und allem Heer des Pharao
bei Pihachiroth, gegen Baal-Zephon.
10 Und da Pharao zu ihnen nahe kam, hoben die Kinder Israel ihre Augen
auf, und siehe, die Ägypter zogen hinter ihnen her; und sie fürchteten
sich sehr und schrieen zu dem HERRN
11 und sprachen zu Mose: Waren nicht genug Gräber in Ägypten, daß du uns
mußtest wegführen, daß wir in der Wüste sterben? Warum hast du uns das
getan, daß du uns aus Ägypten geführt hast?
12 Ist's nicht das, das wir dir sagten in Ägypten: Höre auf und laß uns
den Ägyptern dienen? Denn es wäre uns ja besser den Ägyptern dienen als in
der Wüste sterben.
13 Mose sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht, stehet fest und sehet zu,
was für ein Heil der HERR heute an euch tun wird. Denn diese Ägypter, die
ihr heute sehet, werdet ihr nimmermehr sehen ewiglich.
14 Der HERR wird für euch streiten, und ihr werdet still sein.
15 Der HERR sprach zu Mose: Was schreist du zu mir? sage den Kindern
Israel, daß sie ziehen.
16 Du aber hebe deinen Stab auf und recke deine Hand aus über das Meer und
teile es voneinander, daß die Kinder Israel hineingehen, mitten hindurch
auf dem Trockenen.
17 Siehe, ich will das Herz der Ägypter verstocken, daß sie euch
nachfolgen. So will ich Ehre einlegen an dem Pharao und an aller seiner
Macht, an seinen Wagen und Reitern.
18 Und die Ägypter sollen innewerden, daß ich der HERR bin, wenn ich Ehre
eingelegt habe an Pharao und an seinen Wagen und Reitern.
19 Da erhob sich der Engel Gottes, der vor dem Heer Israels her zog, und
machte sich hinter sie; und die Wolkensäule machte sich auch von ihrem
Angesicht und trat hinter sie
20 und kam zwischen das Heer der Ägypter und das Heer Israels. Es war aber
eine finstere Wolke und erleuchtete die Nacht, daß sie die ganze Nacht,
diese und jene, nicht zusammenkommen konnten.
21 Da nun Mose seine Hand reckte über das Meer, ließ es der HERR
hinwegfahren durch einen starken Ostwind die ganze Nacht und machte das
Meer trocken; und die Wasser teilten sich voneinander.
22 Und die Kinder Israel gingen hinein, mitten ins Meer auf dem Trockenen;
und das Wasser war ihnen für Mauern zur Rechten und zur Linken.
23 Und die Ägypter folgten und gingen hinein ihnen nach, alle Rosse
Pharaos und Wagen und Reiter, mitten ins Meer.
24 Als nun die Morgenwache kam, schaute der HERR auf der Ägypter Heer aus
der Feuersäule und Wolke und machte einen Schrecken in ihrem Heer
25 und stieß die Räder von ihren Wagen, stürzte sie mit Ungestüm. Da
sprachen die Ägypter: Laßt uns fliehen von Israel; der HERR streitet für
sie wider die Ägypter.
26 Aber der HERR sprach zu Mose: Recke deine Hand aus über das Meer, daß
das Wasser wieder herfalle über die Ägypter, über ihre Wagen und Reiter.
27 Da reckte Mose seine Hand aus über das Meer, und das Meer kam wieder
vor morgens in seinen Strom, und die Ägypter flohen ihm entgegen. Also
stürzte sie der HERR mitten ins Meer,
28 daß das Wasser wiederkam und bedeckte Wagen und Reiter und alle Macht
des Pharao, die ihnen nachgefolgt waren ins Meer, daß nicht einer aus
ihnen übrigblieb.
29 Aber die Kinder Israel gingen trocken mitten durchs Meer; und das
Wasser war ihnen für Mauern zur Rechten und zur Linken.
30 Also half der HERR Israel an dem Tage von der Ägypter Hand. Und sie
sahen die Ägypter tot am Ufer des Meeres
31 und die große Hand, die der HERR an den Ägyptern erzeigt hatte. Und das
Volk fürchtete den HERRN, und sie glaubten ihm und seinem Knecht Mose.
2 Mose 15
1 Da sang Mose und die Kinder Israel dies Lied dem HERRN und sprachen: Ich
will dem HERRN singen, denn er hat eine herrliche Tat getan; Roß und Mann
hat er ins Meer gestürzt.
2 Der HERR ist meine Stärke und mein Lobgesang und ist mein Heil. Das ist
mein Gott, ich will ihn preisen; er ist meines Vaters Gott, ich will ihn
erheben.
3 Der HERR ist der rechte Kriegsmann; HERR ist sein Name.
4 Die Wagen Pharaos und seine Macht warf er ins Meer; seine auserwählten
Hauptleute versanken im Schilfmeer.
5 Die Tiefe hat sie bedeckt; sie fielen zu Grund wie die Steine.
6 HERR, deine rechte Hand tut große Wunder; HERR, deine rechte Hand hat
die Feinde zerschlagen.
7 Und mit deiner großen Herrlichkeit hast du deine Widersacher gestürzt;
denn da du deinen Grimm ausließest, verzehrte er sie wie Stoppeln.
8 Durch dein Blasen taten sich die Wasser empor, und die Fluten standen in
Haufen; die Tiefe wallte voneinander mitten im Meer.
9 Der Feind gedachte: Ich will nachjagen und erhaschen und den Raub
austeilen und meinen Mut an ihnen kühlen; ich will mein Schwert ausziehen,
und meine Hand soll sie verderben.
10 Da ließest du deinen Wind blasen und das Meer bedeckte sie, und sie
sanken unter wie Blei im mächtigen Wasser.
11 HERR, wer ist dir gleich unter den Göttern? Wer ist dir gleich, der so
mächtig, heilig, schrecklich, löblich und wundertätig sei?
12 Da du deine rechte Hand ausrecktest, verschlang sie die Erde.
13 Du hast geleitet durch deine Barmherzigkeit dein Volk, das du erlöst
hast, und du hast sie geführt durch deine Stärke zu deiner heiligen
Wohnung.
14 Da das die Völker hörten, erbebten sie; Angst kam die Philister an;
15 da erschraken die Fürsten Edoms; Zittern kam die Gewaltigen Moabs an;
alle Einwohner Kanaans wurden feig.
16 Es fällt auf sie Erschrecken und Furcht durch deinen großen Arm, daß
sie erstarren wie die Steine, bis dein Volk, HERR, hindurchkomme, das du
erworben hast.
17 Du bringst sie hinein und pflanzest sie auf dem Berge deines Erbteils,
den du, HERR, dir zur Wohnung gemacht hast, zu deinem Heiligtum, HERR, das
deine Hand bereitet hat.
18 Der HERR wird König sein immer und ewig.
19 Denn Pharao zog hinein ins Meer mit Rossen und Wagen und Reitern; und
der HERR ließ das Meer wieder über sie fallen. Aber die Kinder Israel
gingen trocken mitten durchs Meer.
20 Und Mirjam, die Prophetin, Aarons Schwester, nahm eine Pauke in ihre
Hand, und alle Weiber folgten ihr nach hinaus mit Pauken im Reigen.
21 Und Mirjam sang ihnen vor: Laßt uns dem HERRN singen, denn er hat eine
herrliche Tat getan; Roß und Mann hat er ins Meer gestürzt.
22 Mose ließ die Kinder Israel ziehen vom Schilfmeer hinaus zur Wüste Sur.
Und sie wanderten drei Tage in der Wüste, daß sie kein Wasser fanden.
23 Da kamen sie gen Mara; aber sie konnten das Wasser nicht trinken, denn
es war sehr bitter. Daher hieß man den Ort Mara.
24 Da murrte das Volk wider Mose und sprach: Was sollen wir trinken?
25 Er schrie zu dem HERRN, und der HERR wies ihm einen Baum; den tat er
ins Wasser, da ward es süß. Daselbst stellte er ihnen ein Gesetz und ein
Recht und versuchte sie
26 und sprach: Wirst du der Stimme des HERRN, deines Gottes, gehorchen und
tun, was recht ist vor ihm, und zu Ohren fassen seine Gebote und halten
alle seine Gesetze, so will ich der Krankheiten keine auf dich legen, die
ich auf Ägypten gelegt habe; denn ich bin der HERR, dein Arzt.
27 Und sie kamen gen Elim, da waren zwölf Wasserbrunnen und siebzig
Palmbäume, und sie lagerten sich daselbst ans Wasser.
2 Mose 16
1 Von Elim zogen sie aus; und die ganze Gemeinde der Kinder Israel kam in
die Wüste Sin, die da liegt zwischen Elim und Sinai, am fünfzehnten Tage
des zweiten Monats, nachdem sie aus Ägypten gezogen waren.
2 Und es murrte die ganze Gemeinde der Kinder Israel wider Mose und Aaron
in der Wüste
3 und sprachen: Wollte Gott, wir wären in Ägypten gestorben durch des
HERRN Hand, da wir bei den Fleischtöpfen saßen und hatten die Fülle Brot
zu essen; denn ihr habt uns ausgeführt in diese Wüste, daß ihr diese ganze
Gemeinde Hungers sterben lasset.
4 Da sprach der HERR zu Mose: Siehe, ich will euch Brot vom Himmel regnen
lassen, und das Volk soll hinausgehen und sammeln täglich, was es des
Tages bedarf, daß ich's versuche, ob's in meinen Gesetzen wandle oder
nicht.
5 Des sechsten Tages aber sollen sie zurichten, was sie einbringen, und es
wird zwiefältig soviel sein, als sie sonst täglich sammeln.
6 Mose und Aaron sprachen zu allen Kindern Israel: Am Abend sollt ihr
innewerden, daß euch der HERR aus Ägyptenland geführt hat,
7 und des Morgens werdet ihr des HERRN Herrlichkeit sehen; denn er hat
euer Murren wider den HERRN gehört. Was sind wir, daß ihr wider uns murrt?
8 Weiter sprach Mose: Der HERR wird euch am Abend Fleisch zu essen geben
und am Morgen Brots die Fülle, darum daß der HERR euer Murren gehört hat,
daß ihr wider ihn gemurrt habt. Denn was sind wir? Euer Murren ist nicht
wider uns, sondern wider den HERRN.
9 Und Mose sprach zu Aaron: Sage der ganzen Gemeinde der Kinder Israel:
Kommt herbei vor den HERRN, denn er hat euer Murren gehört.
10 Und da Aaron also redete zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel,
wandten sie sich gegen die Wüste; und siehe, die Herrlichkeit des HERRN
erschien in einer Wolke.
11 Und der HERR sprach zu Mose:
12 Ich habe der Kinder Israel Murren gehört. Sage ihnen: Gegen Abend sollt
ihr Fleisch zu essen haben und am Morgen von Brot satt werden, und
innewerden, daß ich der HERR, euer Gott, bin.
13 Und am Abend kamen Wachteln herauf und bedeckten das Heer. Und am
Morgen lag der Tau um das Heer her.
14 Und als der Tau weg war, siehe, da lag's in der Wüste rund und klein
wie der Reif auf dem Lande.
15 Und da es die Kinder Israel sahen, sprachen sie untereinander: Man hu?
(Das heißt: Was ist das?); denn sie wußten nicht was es war. Mose aber
sprach zu ihnen: es ist das Brot, das euch der HERR zu essen gegeben hat.
16 Das ist's aber, was der HERR geboten hat: Ein jeglicher sammle, soviel
er für sich essen mag, und nehme einen Gomer auf ein jeglich Haupt nach
der Zahl der Seelen in seiner Hütte.
17 Und die Kinder Israel taten also und sammelten, einer viel, der andere
wenig.
18 Aber da man's mit dem Gomer maß, fand der nicht darüber, der viel
gesammelt hatte, und der nicht darunter, der wenig gesammelt hatte;
sondern ein jeglicher hatte gesammelt, soviel er für sich essen mochte.
19 Und Mose sprach zu ihnen: Niemand lasse etwas übrig bis morgen.
20 Aber sie gehorchten Mose nicht. Und da etliche ließen davon übrig bis
morgen; da wuchsen Würmer darin und es ward stinkend. Und Mose ward zornig
auf sie.
21 Sie sammelten aber alle Morgen, soviel ein jeglicher für sich essen
mochte. Wenn aber die Sonne heiß schien, zerschmolz es.
22 Und des sechsten Tages sammelten sie des Brots zwiefältig, je zwei
Gomer für einen. Und alle Obersten der Gemeinde kamen hinein und
verkündigten's Mose.
23 Und er sprach zu ihnen: Das ist's, was der HERR gesagt hat: Morgen ist
der Sabbat der heiligen Ruhe des HERRN; was ihr backen wollt, das backt,
und was ihr kochen wollt, das kocht; was aber übrig ist, das lasset
bleiben, daß es behalten werde bis morgen.
24 Und sie ließen's bleiben bis morgen, wie Mose geboten hatte; da ward's
nicht stinkend und war auch kein Wurm darin.
25 Da sprach Mose: Esset das heute, denn es ist heute der Sabbat des
HERRN; ihr werdet's heute nicht finden auf dem Felde.
26 Sechs Tage sollt ihr sammeln; aber der siebente Tag ist der Sabbat, an
dem wird nichts da sein.
27 Aber am siebenten Tage gingen etliche vom Volk hinaus, zu sammeln, und
fanden nichts.
28 Da sprach der HERR zu Mose: Wie lange weigert ihr euch, zu halten meine
Gebote und Gesetze?
29 Sehet, der HERR hat euch den Sabbat gegeben; darum gibt er euch am
sechsten Tage zweier Tage Brot. So bleibe nun ein jeglicher in dem Seinen,
und niemand gehe heraus von seinem Ort des siebenten Tages.
30 Also feierte das Volk am siebenten Tage.
31 Und das Haus Israel hieß es Man. Und es war wie Koriandersamen und weiß
und hatte den Geschmack wie Semmel mit Honig.
32 Und Mose sprach: Das ist's, was der HERR geboten hat: Fülle ein Gomer
davon, es zu behalten auf eure Nachkommen, auf daß man sehe das Brot,
damit ich euch gespeist habe in der Wüste, da ich euch aus Ägyptenland
führte.
33 Und Mose sprach zu Aaron: Nimm ein Krüglein und tu ein Gomer voll Man
darein und laß es vor dem HERRN, daß es behalten werde auf eure
Nachkommen.
34 Wie der HERR dem Mose geboten hatte, also ließ es Aaron daselbst vor
dem Zeugnis, daß es behalten werde.
35 Und die Kinder Israel aßen Man vierzig Jahre, bis daß sie zu dem Lande
kamen, da sie wohnen sollten; bis an die Grenze des Landes Kanaan aßen sie
Man.
36 Ein Gomer aber ist der zehnte Teil eines Epha.
2 Mose 17
1 Und die ganze Gemeinde der Kinder Israel zog aus der Wüste Sin ihre
Tagereisen, wie ihnen der HERR befahl, und sie lagerten sich in Raphidim.
Da hatte das Volk kein Wasser zu trinken.
2 Und sie zankten mit Mose und sprachen: Gebt uns Wasser, daß wir trinken.
Mose sprach zu ihnen: Was zankt ihr mit mir? Warum versucht ihr den HERRN?
3 Da aber das Volk daselbst dürstete nach Wasser, murrten sie wider Mose
und sprachen: Warum hast du uns lassen aus Ägypten ziehen, daß du uns,
unsre Kinder und unser Vieh Durstes sterben ließest?
4 Mose schrie zum HERRN und sprach: Wie soll ich mit dem Volk tun? Es
fehlt nicht viel, sie werden mich noch steinigen.
5 Der HERR sprach zu ihm: Gehe hin vor dem Volk und nimm etliche Älteste
von Israel mit dir und nimm deinen Stab in deine Hand, mit dem du den
Strom schlugst, und gehe hin.
6 Siehe, ich will daselbst stehen vor dir auf einem Fels am Horeb; da
sollst du den Fels schlagen, so wird Wasser herauslaufen, daß das Volk
trinke. Mose tat also vor den Ältesten von Israel.
7 Da hieß man den Ort Massa und Meriba um des Zanks willen der Kinder
Israel, und daß sie den HERRN versucht und gesagt hatten: Ist der HERR
unter uns oder nicht?
8 Da kam Amalek und stritt wider Israel in Raphidim.
9 Und Mose sprach zu Josua: Erwähle uns Männer, zieh aus und streite wider
Amalek; morgen will ich auf des Hügels Spitze stehen und den Stab Gottes
in meiner Hand haben.
10 Und Josua tat, wie Mose ihm sagte, daß er wider Amalek stritte. Mose
aber und Aaron und Hur gingen auf die Spitze des Hügels.
11 Und wenn Mose seine Hand emporhielt, siegte Israel; wenn er aber seine
Hand niederließ, siegte Amalek.
12 Aber die Hände Mose's wurden schwer; darum nahmen sie einen Stein und
legten ihn unter ihn, daß er sich daraufsetzte. Aaron aber und Hur
stützten ihm seine Hände, auf jeglicher Seite einer. Also blieben seine
Hände fest, bis die Sonne unterging.
13 Und Josua dämpfte den Amalek und sein Volk durch des Schwertes Schärfe.
14 Und der HERR sprach zu Mose: Schreibe das zum Gedächtnis in ein Buch
und befiehls's in die Ohren Josuas; denn ich will den Amalek unter dem
Himmel austilgen, daß man sein nicht mehr gedenke.
15 Und Mose baute einen Altar und hieß ihn: Der HERR ist mein Panier.
16 Denn er sprach: Es ist ein Malzeichen bei dem Stuhl des HERRN, daß der
HERR streiten wird wider Amalek von Kind zu Kindeskind.
2 Mose 18
1 Und da Jethro, der Priester in Midian, Mose's Schwiegervater, hörte
alles, was Gott getan hatte mit Mose und seinem Volk Israel, daß der HERR
Israel hätte aus Ägypten geführt,
2 nahm er Zippora, Mose's Weib, die er hatte zurückgesandt,
3 samt ihren zwei Söhnen, deren einer hieß Gerson (denn er sprach: Ich bin
ein Gast geworden in fremdem Lande)
4 und der andere Elieser (denn er sprach: Der Gott meines Vaters ist meine
Hilfe gewesen und hat mich errettet von dem Schwert Pharaos).
5 Da nun Jethro, Mose's Schwiegervater, und seine Söhne und sein Weib zu
ihm kamen in die Wüste, an den Berg Gottes, da er sich gelagert hatte,
6 ließ er Mose sagen: Ich, Jethro, dein Schwiegervater, bin zu dir
gekommen und dein Weib und ihre beiden Söhne mit ihr.
7 Da ging Mose hinaus ihm entgegen und neigte sich vor ihm und küßte ihn.
Und da sie sich untereinander gegrüßt hatten, gingen sie in die Hütte.
8 Da erzählte Mose seinem Schwiegervater alles, was der HERR dem Pharao
und den Ägyptern getan hatte Israels halben, und alle die Mühsal, die
ihnen auf den Wege begegnet war, und daß sie der HERR errettet hätte.
9 Jethro aber freute sich all des Guten, das der HERR Israel getan hatte,
daß er sie errettet hatte von der Ägypter Hand.
10 Und Jethro sprach: Gelobt sei der HERR, der euch errettet hat von der
Ägypter und Pharaos Hand, der weiß sein Volk von der Ägypter Hand zu
erretten.
11 Nun weiß ich, daß der HERR größer ist denn alle Götter, darum daß sie
Hochmut an ihnen geübt haben.
12 Und Jethro, Mose's Schwiegervater, brachte Gott ein Brandopfer mit
Dankopfern. Da kamen Aaron und alle Ältesten in Israel, mit Mose's
Schwiegervater das Brot zu essen vor Gott.
13 Des andern Morgens setzte sich Mose, das Volk zu richten; und das Volk
stand um Mose her von Morgen an bis zu Abend.
14 Da aber sein Schwiegervater sah alles, was er dem Volke tat, sprach er:
Was ist's, das du tust mit dem Volk? Warum sitzt du allein, und alles Volk
steht um dich her von Morgen an bis zu Abend?
15 Mose antwortete ihm: Das Volk kommt zu mir, Gott um Rat zu fragen.
16 Denn wo sie was zu schaffen haben, kommen sie zu mir, daß ich richte
zwischen einem jeglichen und seinem Nächsten und zeige ihnen Gottes Rechte
und seine Gesetze.
17 Sein Schwiegervater sprach zu ihm: Es ist nicht gut, was du tust.
18 Du machst dich zu müde, dazu das Volk auch, das mit dir ist. Das
Geschäft ist dir zu schwer; du kannst's allein nicht ausrichten.
19 Aber gehorche meiner Stimme; ich will dir raten, und Gott wird mit dir
sein. Pflege du des Volks vor Gott und bringe die Geschäfte vor Gott
20 und stelle ihnen Rechte und Gesetze, daß du sie lehrst den Weg, darin
sie wandeln, und die Werke, die sie tun sollen.
21 Siehe dich aber um unter allem Volk nach redlichen Leuten, die Gott
fürchten, wahrhaftig und dem Geiz feind sind; die setze über sie, etliche
über tausend, über hundert, über fünfzig und über zehn,
22 daß sie das Volk allezeit richten; wo aber eine große Sache ist, daß
sie dieselbe an dich bringen, und sie alle geringen Sachen richten. So
wird dir's leichter werden, und sie werden mit dir tragen.
23 Wirst du das tun, so kannst du ausrichten, was Gott dir gebietet, und
all dies Volk kann mit Frieden an seinen Ort kommen.
24 Mose gehorchte seines Schwiegervaters Wort und tat alles, was er sagte,
25 und erwählte redliche Leute aus ganz Israel und machte sie zu Häuptern
über das Volk, etliche über tausend, über hundert, über fünfzig und über
zehn,
26 daß sie das Volk allezeit richteten; was aber schwere Sachen wären, zu
Mose brächten, und die kleinen Sachen selber richteten.
27 Also ließ Mose seinen Schwiegervater in sein Land ziehen.
2 Mose 19
1 Im dritten Monat nach dem Ausgang der Kinder Israel aus Ägyptenland
kamen sie dieses Tages in die Wüste Sinai.
2 Denn sie waren ausgezogen von Raphidim und wollten in die Wüste Sinai
und lagerten sich in der Wüste daselbst gegenüber dem Berge.
3 Und Mose stieg hinauf zu Gott. Und der HERR rief ihm vom Berge und
sprach: So sollst du sagen dem Hause Jakob und verkündigen den Kindern
Israel:
4 Ihr habt gesehen, was ich den Ägyptern getan habe, und wie ich euch
getragen habe auf Adlerflügeln und habe euch zu mir gebracht.
5 Werdet ihr nun meiner Stimme gehorchen und meinen Bund halten, so sollt
ihr mein Eigentum sein vor allen Völkern; denn die ganze Erde ist mein.
6 Und ihr sollt mir ein priesterlich Königreich und ein heiliges Volk
sein. Das sind die Worte, die du den Kindern Israel sagen sollst.
7 Mose kam und forderte die Ältesten im Volk und legte ihnen alle diese
Worte vor, die der HERR geboten hatte.
8 Und alles Volk antwortete zugleich und sprach: Alles, was der HERR
geredet hat, wollen wir tun. Und Mose sagte die Rede des Volkes dem HERRN
wieder.
9 Und der HERR sprach zu Mose: Siehe, ich will zu dir kommen in einer
dicken Wolke, auf daß dies Volk es höre, wenn ich mit dir rede, und glaube
dir ewiglich. Und Mose verkündigte dem HERRN die Rede des Volks.
10 Und der HERR sprach zu Mose: Gehe hin zum Volk und heilige sie heute
und morgen, daß sie ihre Kleider waschen
11 und bereit seien auf den dritten Tag; denn am dritten Tage wird der
HERR herabfahren auf den Berg Sinai.
12 Und mache dem Volk ein Gehege umher und sprich zu ihnen: Hütet euch,
daß ihr nicht auf den Berg steiget noch sein Ende anrührt; denn wer den
Berg anrührt, soll des Todes sterben.
13 Keine Hand soll ihn anrühren, sondern er soll gesteinigt oder mit
Geschoß erschossen werden; es sei ein Tier oder ein Mensch, so soll er
nicht leben. Wenn es aber lange tönen wird, dann sollen sie an den Berg
gehen.
14 Mose stieg vom Berge zum Volk und heiligte sie, und sie wuschen ihre
Kleider.
15 Und er sprach zu ihnen: Seid bereit auf den dritten Tag, und keiner
nahe sich zum Weibe.
16 Als nun der dritte Tag kam und es Morgen war, da erhob sich ein Donnern
und Blitzen und eine dicke Wolke auf dem Berge und ein Ton einer sehr
starken Posaune; das ganze Volk aber, das im Lager war, erschrak.
17 Und Mose führte das Volk aus dem Lager Gott entgegen, und es trat unten
an den Berg.
18 Der ganze Berg Sinai aber rauchte, darum daß der HERR herab auf den
Berg fuhr mit Feuer; und sein Rauch ging auf wie ein Rauch vom Ofen, daß
der ganze Berg sehr bebte.
19 Und der Posaune Ton ward immer stärker. Mose redete, und Gott
antwortete ihm laut.
20 Als nun der HERR herniedergekommen war auf den Berg Sinai, oben auf
seine Spitze, forderte er Mose oben auf die Spitze des Berges, und Mose
stieg hinauf.
21 Da sprach der HERR zu ihm: Steig hinab und bezeuge dem Volk, daß sie
nicht durchbrechen zum HERRN, ihn zu sehen, und viele aus ihnen fallen.
22 Dazu die Priester, die zum HERRN nahen, sollen sich heiligen, daß sie
der HERR nicht zerschmettere.
23 Mose aber sprach zum HERRN: Das Volk kann nicht auf den Berg Sinai
steigen; denn du hast uns bezeugt und gesagt: Mache ein Gehege um den Berg
und heilige ihn.
24 Und der HERR sprach zu ihm: Gehe hin, steige hinab! Du und Aaron mit
dir sollt heraufsteigen; aber die Priester und das Volk sollen nicht
durchbrechen, daß sie hinaufsteigen zu dem HERRN, daß er sie nicht
zerschmettere.
25 Und Mose stieg herunter zum Volk und sagte es ihm.
2 Mose 20
1 Und Gott redete alle diese Worte:
2 Ich bin der HERR, dein Gott, der ich dich aus Ägyptenland, aus dem
Diensthause, geführt habe.
3 Du sollst keine anderen Götter neben mir haben.
4 Du sollst dir kein Bildnis noch irgend ein Gleichnis machen, weder des,
das oben im Himmel, noch des, das unten auf Erden, oder des, das im Wasser
unter der Erde ist.
5 Bete sie nicht an und diene ihnen nicht. Denn ich, der HERR, dein Gott,
bin ein eifriger Gott, der da heimsucht der Väter Missetat an den Kindern
bis in das dritte und vierte Glied, die mich hassen;
6 und tue Barmherzigkeit an vielen Tausenden, die mich liebhaben und meine
Gebote halten.
7 Du sollst den Namen des HERRN, deines Gottes, nicht mißbrauchen; denn
der HERR wird den nicht ungestraft lassen, der seinen Namen mißbraucht.
8 Gedenke des Sabbattags, daß Du ihn heiligest.
9 Sechs Tage sollst du arbeiten und alle dein Dinge beschicken;
10 aber am siebenten Tage ist der Sabbat des HERRN, deines Gottes; da
sollst du kein Werk tun noch dein Sohn noch deine Tochter noch dein Knecht
noch deine Magd noch dein Vieh noch dein Fremdling, der in deinen Toren
ist.
11 Denn in sechs Tagen hat der HERR Himmel und Erde gemacht und das Meer
und alles, was darinnen ist, und ruhte am siebenten Tage. Darum segnete
der HERR den Sabbattag und heiligte ihn.
12 Du sollst deinen Vater und deine Mutter ehren, auf daß du lange lebest
in dem Lande, daß dir der HERR, dein Gott, gibt.
13 Du sollst nicht töten.
14 Du sollst nicht ehebrechen.
15 Du sollst nicht stehlen.
16 Du sollst kein falsch Zeugnis reden wider deinen Nächsten.
17 Laß dich nicht gelüsten deines Nächsten Hauses. Laß dich nicht gelüsten
deines Nächsten Weibes, noch seines Knechtes noch seiner Magd, noch seines
Ochsen noch seines Esels, noch alles, was dein Nächster hat.
18 Und alles Volk sah den Donner und Blitz und den Ton der Posaune und den
Berg rauchen. Da sie aber solches sahen, flohen sie und traten von ferne
19 und sprachen zu Mose: Rede du mit uns, wir wollen gehorchen; und laß
Gott nicht mit uns reden, wir möchten sonst sterben.
20 Mose aber sprach zum Volk: Fürchtet euch nicht; denn Gott ist gekommen,
daß er euch versuchte und daß seine Furcht euch vor Augen wäre, daß ihr
nicht sündigt.
21 Also trat das Volk von ferne; aber Mose machte sich hinzu in das
Dunkel, darin Gott war.
22 Und der HERR sprach zu ihm: Also sollst du den Kindern Israel sagen:
Ihr habt gesehen, daß ich mit euch vom Himmel geredet habe.
23 Darum sollt ihr nichts neben mir machen; silberne und goldene Götter
sollt ihr nicht machen.
24 Einen Altar von Erde mache mir, darauf du dein Brandopfer und
Dankopfer, deine Schafe und Rinder opferst. Denn an welchem Ort ich meines
Namens Gedächtnis stiften werde, da will ich zu dir kommen und dich
segnen.
25 Und so du mir einen steinernen Altar machen willst, sollst du ihn nicht
von gehauenen Steinen bauen; denn wo du mit deinem Messer darüber fährst,
so wirst du ihn entweihen.
26 Du sollst auch nicht auf Stufen zu meinem Altar steigen, daß nicht
deine Blöße aufgedeckt werde vor ihm.
2 Mose 21
1 Dies sind die Rechte, die du ihnen sollst vorlegen:
2 So du einen hebräischen Knecht kaufst, der soll dir sechs Jahre dienen;
im siebenten Jahr soll er frei ausgehen umsonst.
3 Ist er ohne Weib gekommen, so soll er auch ohne Weib ausgehen; ist er
aber mit Weib gekommen, so soll sein Weib mit ihm ausgehen.
4 Hat ihm aber sein Herr ein Weib gegeben, und er hat Söhne oder Töchter
gezeugt, so soll das Weib und die Kinder seines Herrn sein, er aber soll
ohne Weib ausgehen.
5 Spricht aber der Knecht: Ich habe meinen Herren lieb und mein Weib und
Kind, ich will nicht frei werden,
6 so bringe ihn sein Herr vor die "Götter" und halte ihn an die Tür oder
den Pfosten und bohre ihm mit einem Pfriem durch sein Ohr, und er sei sein
Knecht ewig.
7 Verkauft jemand sein Tochter zur Magd, so soll sie nicht ausgehen wie
die Knechte.
8 Gefällt sie aber ihrem Herrn nicht und will er sie nicht zur Ehe nehmen,
so soll er sie zu lösen geben. Aber unter ein fremdes Volk sie zu
verkaufen hat er nicht Macht, weil er sie verschmäht hat.
9 Vertraut er sie aber seinem Sohn, so soll er Tochterrecht an ihr tun.
10 Gibt er ihm aber noch eine andere, so soll er an ihrer Nahrung,
Kleidung und Eheschuld nichts abbrechen.
11 Tut er diese drei nicht, so soll sie frei ausgehen ohne Lösegeld.
12 Wer einen Menschen schlägt, daß er stirbt, der soll des Todes sterben.
13 Hat er ihm aber nicht nachgestellt, sondern Gott hat ihn lassen
ungefähr in seine Hände fallen, so will ich dir einen Ort bestimmen, dahin
er fliehen soll.
14 Wo aber jemand seinem Nächsten frevelt und ihn mit List erwürgt, so
sollst du denselben von meinem Altar nehmen, daß man ihn töte.
15 Wer Vater und Mutter schlägt, der soll des Todes sterben.
16 Wer einen Menschen stiehlt, es sei, daß er ihn verkauft oder daß man
ihn bei ihm findet, der soll des Todes sterben.
17 Wer Vater und Mutter flucht, der soll des Todes sterben.
18 Wenn Männer mit einander hadern und einer schlägt den andern mit einem
Stein oder mit einer Faust, daß er nicht stirbt, sondern zu Bette liegt:
19 kommt er auf, daß er ausgeht an seinem Stabe, so soll, der ihn schlug,
unschuldig sein, nur daß er ihm bezahle, was er versäumt hat, und das
Arztgeld gebe.
20 Wer seinen Knecht oder seine Magd schlägt mit einem Stabe, daß sie
sterben unter seinen Händen, der soll darum gestraft werden.
21 Bleibt er aber einen oder zwei Tage am Leben, so soll er darum nicht
gestraft werden; denn es ist sein Geld.
22 Wenn Männer hadern und verletzen ein schwangeres Weib, daß ihr die
Frucht abgeht, und ihr kein Schade widerfährt, so soll man ihn um Geld
strafen, wieviel des Weibes Mann ihm auflegt, und er soll's geben nach der
Schiedsrichter Erkennen.
23 Kommt ihr aber ein Schade daraus, so soll er lassen Seele um Seele,
24 Auge um Auge, Zahn um Zahn, Hand um Hand, Fuß um Fuß,
25 Brand um Brand, Wunde um Wunde, Beule um Beule.
26 Wenn jemand seinen Knecht oder seine Magd in ein Auge schlägt und
verderbt es, der soll sie frei loslassen um das Auge.
27 Desgleichen, wenn er seinem Knecht oder seiner Magd einen Zahn
ausschlägt, soll er sie frei loslassen um den Zahn.
28 Wenn ein Ochse einen Mann oder ein Weib stößt, daß sie sterben, so soll
man den Ochsen steinigen und sein Fleisch nicht essen; so ist der Herr des
Ochsen unschuldig.
29 Ist aber der Ochse zuvor stößig gewesen, und seinem Herrn ist's
angesagt, und hat ihn nicht verwahrt, und er tötet darüber einen Mann oder
ein Weib, so soll man den Ochsen steinigen, und sein Herr soll sterben.
30 Wird man aber ein Lösegeld auf ihn legen, so soll er geben, sein Leben
zu lösen, was man ihm auflegt.
31 Desgleichen soll man mit ihm handeln, wenn er Sohn oder Tochter stößt.
32 Stößt er aber einen Knecht oder eine Magd, so soll er ihrem Herrn
dreißig Silberlinge geben, und den Ochsen soll man steinigen.
33 So jemand eine Grube auftut oder gräbt eine Grube und deckt sie nicht
zu, und es fällt ein Ochse oder Esel hinein,
34 so soll's der Herr der Grube mit Geld dem andern wiederbezahlen; das
Aas aber soll sein sein.
35 Wenn jemandes Ochse eines andern Ochsen stößt, daß er stirbt, so sollen
sie den lebendigen Ochsen verkaufen und das Geld teilen und das Aas auch
teilen.
36 Ist's aber kund gewesen, daß der Ochse zuvor stößig war, und sein Herr
hat ihn nicht verwahrt, so soll er einen Ochsen für den andern vergelten
und das Aas haben.
2 Mose 22
1 Wenn jemand einen Ochsen oder ein Schaf stiehlt und schlachtet's oder
verkauft's, der soll fünf Ochsen für einen Ochsen wiedergeben und vier
Schafe für ein Schaf.
2 Wenn ein Dieb ergriffen wird, daß er einbricht, und wird dabei
geschlagen, daß er stirbt, so soll man kein Blutgericht über jenen lassen
gehen.
3 Ist aber die Sonne über ihn aufgegangen, so soll man das Blutgericht
gehen lassen. Es soll aber ein Dieb wiedererstatten; hat er nichts, so
verkaufe man ihn um seinen Diebstahl.
4 Findet man aber bei ihm den Diebstahl lebendig, es sei ein Ochse, Esel
oder Schaf, so soll er's zwiefältig wiedergeben.
5 Wenn jemand einen Acker oder Weinberg beschädigt, daß er sein Vieh läßt
Schaden tun in eines andern Acker, der soll von dem Besten auf seinem
Acker und Weinberg wiedererstatten.
6 Wenn ein Feuer auskommt und ergreift die Dornen und verbrennt die Garben
oder Getreide, das noch steht, oder den Acker, so soll der
wiedererstatten, der das Feuer angezündet hat.
7 Wenn jemand seinem Nächsten Geld oder Geräte zu bewahren gibt, und es
wird demselben aus seinem Hause gestohlen: findet man den Dieb, so soll
er's zwiefältig wiedergeben;
8 findet man aber den Dieb nicht, so soll man den Hauswirt vor die
"Götter" bringen, ob er nicht seine Hand habe an seines Nächsten Habe
gelegt.
9 Wo einer den andern beschuldigt um irgend ein Unrecht, es sei um Ochsen
oder Esel oder Schaf oder Kleider oder allerlei, das verloren ist, so soll
beider Sache vor die "Götter" kommen. Welchen die "Götter" verdammen, der
soll's zwiefältig seinem Nächsten wiedergeben.
10 Wenn jemand seinem Nächsten einen Esel oder Ochsen oder ein Schaf oder
irgend ein Vieh zu bewahren gibt, und es stirbt ihm oder wird beschädigt
oder wird ihm weggetrieben, daß es niemand sieht,
11 so soll man's unter ihnen auf einen Eid bei dem HERRN kommen lassen, ob
er nicht habe seine Hand an seines Nächsten Habe gelegt; und des Gutes
Herr soll's annehmen, also daß jener nicht bezahlen müsse.
12 Stiehlt's ihm aber ein Dieb, so soll er's seinem Herrn bezahlen.
13 Wird es aber zerrissen, soll er Zeugnis davon bringen und nicht
bezahlen.
14 Wenn's jemand von seinem Nächsten entlehnt, und es wird beschädigt oder
stirbt, daß sein Herr nicht dabei ist, so soll er's bezahlen.
15 Ist sein Herr aber dabei, soll er's nicht bezahlen, so er's um sein
Geld gedingt hat.
16 Wenn jemand eine Jungfrau beredet, die noch nicht verlobt ist, und bei
ihr schläft, der soll ihr geben ihre Morgengabe und sie zum Weibe haben.
17 Weigert sich aber ihr Vater, sie ihm zu geben, soll er Geld darwägen,
wieviel einer Jungfrau zur Morgengabe gebührt.
18 Die Zauberinnen sollst du nicht leben lassen.
19 Wer bei einem Vieh liegt, der soll des Todes sterben.
20 Wer den Göttern opfert und nicht dem HERRN allein, der sei verbannt.
21 Die Fremdlinge sollst du nicht schinden noch unterdrücken; denn ihr
seid auch Fremdlinge in Ägyptenland gewesen.
22 Ihr sollt keine Witwen und Waisen bedrängen.
23 Wirst du sie bedrängen, so werden sie zu mir schreien, und ich werde
ihr Schreien erhören;
24 so wird mein Zorn ergrimmen, daß ich euch mit dem Schwert töte und eure
Weiber Witwen und eure Kinder Waisen werden.
25 Wenn du Geld leihst einem aus meinem Volk, der arm ist bei dir, sollst
du ihn nicht zu Schaden bringen und keinen Wucher an ihm treiben.
26 Wenn du von deinem Nächsten ein Kleid zum Pfande nimmst, sollst du es
ihm wiedergeben, ehe die Sonne untergeht;
27 denn sein Kleid ist seine einzige Decke seiner Haut, darin er schläft.
Wird er aber zu mir schreien, so werde ich ihn erhören; denn ich bin
gnädig.
28 Den "Göttern" sollst du nicht fluchen, und den Obersten in deinem Volk
nicht lästern.
29 Deiner Frucht Fülle und Saft sollst du nicht zurückhalten. Deinen
ersten Sohn sollst du mir geben.
30 So sollst du auch tun mit deinem Ochsen und Schafe. Sieben Tage laß es
bei seiner Mutter sein, am achten Tag sollst du mir's geben.
31 Ihr sollt heilige Leute vor mir sein; darum sollt ihr kein Fleisch
essen, das auf dem Felde von Tieren zerrissen ist, sondern es vor die
Hunde werfen.
2 Mose 23
1 Du sollst falscher Anklage nicht glauben, daß du einem Gottlosen
Beistand tust und ein falscher Zeuge seist.
2 Du sollst nicht folgen der Menge zum Bösen und nicht also verantworten
vor Gericht, daß du der Menge nach vom Rechten weichest.
3 Du sollst den Geringen nicht beschönigen in seiner Sache.
4 Wenn du deines Feindes Ochsen oder Esel begegnest, daß er irrt, so
sollst du ihm denselben wieder zuführen.
5 Wenn du den Esel des, der dich haßt, siehst unter seiner Last liegen,
hüte dich, und laß ihn nicht, sondern versäume gerne das Deine um
seinetwillen.
6 Du sollst das Recht deines Armen nicht beugen in seiner Sache.
7 Sei ferne von falschen Sachen. Den Unschuldigen und Gerechten sollst du
nicht erwürgen; denn ich lasse den Gottlosen nicht Recht haben.
8 Du sollst nicht Geschenke nehmen; denn Geschenke machen die Sehenden
blind und verkehren die Sachen der Gerechten.
9 Die Fremdlinge sollt ihr nicht unterdrücken; denn ihr wisset um der
Fremdlinge Herz, dieweil ihr auch seid Fremdlinge in Ägyptenland gewesen.
10 Sechs Jahre sollst du dein Land besäen und seine Früchte einsammeln.
11 Im siebenten Jahr sollst du es ruhen und liegen lassen, daß die Armen
unter deinem Volk davon essen; und was übrigbleibt, laß das Wild auf dem
Felde essen. Also sollst du auch tun mit deinem Weinberg und Ölberg.
12 Sechs Tage sollst du deine Arbeit tun; aber des siebenten Tages sollst
du feiern, auf daß dein Ochs und Esel ruhen und deiner Magd Sohn und der
Fremdling sich erquicken.
13 Alles, was ich euch gesagt habe, das haltet. Und anderer Götter Namen
sollt ihr nicht gedenken, und aus eurem Munde sollen sie nicht gehört
werden.
14 Dreimal sollt ihr mir Feste halten im Jahr:
15 das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten, daß du sieben Tage
ungesäuertes Brot essest, wie ich dir geboten habe, um die Zeit des Monats
Abib; denn in demselben bist du aus Ägypten gezogen. Erscheint aber nicht
leer vor mir.
16 Und das Fest der Ernte, der Erstlinge deiner Früchte, die du auf dem
Felde gesät hast. Und das Fest der Einsammlung im Ausgang des Jahres, wenn
du deine Arbeit eingesammelt hast vom Felde.
17 Dreimal im Jahre soll erscheinen vor dem HERRN, dem Herrscher, alles,
was männlich ist unter dir.
18 Du sollst das Blut meines Opfers nicht neben dem Sauerteig opfern, und
das Fett von meinem Fest soll nicht bleiben bis auf morgen.
19 Die Erstlinge von der ersten Frucht auf deinem Felde sollst du bringen
in das Haus des HERRN, deines Gottes. Und sollst das Böcklein nicht kochen
in seiner Mutter Milch.
20 Siehe, ich sende einen Engel vor dir her, der dich behüte auf dem Wege
und bringe dich an den Ort, den ich bereitet habe.
21 Darum hüte dich vor seinem Angesicht und gehorche seiner Stimme und
erbittere ihn nicht; denn er wird euer Übertreten nicht vergeben, und mein
Name ist in ihm.
22 Wirst du aber seiner Stimme hören und tun alles, was ich dir sagen
werde, so will ich deiner Feinde Feind und deiner Widersacher Widersacher
sein.
23 Wenn nun mein Engel vor dir her geht und dich bringt an die Amoriter,
Hethiter, Pheresiter, Kanaaniter, Heviter und Jebusiter und ich sie
vertilge,
24 so sollst du ihre Götter nicht anbeten noch ihnen dienen und nicht tun,
wie sie tun, sondern du sollst ihre Götzen umreißen und zerbrechen.
25 Aber dem HERRN, eurem Gott, sollt ihr dienen, so wird er dein Brot und
dein Wasser segnen, und ich will alle Krankheit von dir wenden.
26 Es soll nichts Unträchtiges noch Unfruchtbares sein in deinem Lande,
und ich will dich lassen alt werden.
27 Ich will meinen Schrecken vor dir her senden und alles Volk verzagt
machen, dahin du kommst, und will dir alle deine Feinde in die Flucht
geben.
28 Ich will Hornissen vor dir her senden, die vor dir her ausjagen die
Heviter, Kanaaniter und Hethiter.
29 Ich will sie nicht auf ein Jahr ausstoßen vor dir, auf daß nicht das
Land wüst werde und sich wilde Tiere wider dich mehren;
30 einzeln nacheinander will ich sie vor dir her ausstoßen, bis du
wächsest und das Land besitzest.
31 Und will deine Grenze setzen von dem Schilfmeer bis an das
Philistermeer und von der Wüste bis an den Strom. Denn ich will dir in
deine Hand geben die Einwohner des Landes, daß du sie sollst ausstoßen vor
dir her.
32 Du sollst mit ihnen oder mit ihren Göttern keinen Bund machen;
33 sondern laß sie nicht wohnen in deinem Lande, daß sie dich nicht
verführen wider mich. Denn wo du ihren Göttern dienst, wird dir's zum Fall
geraten.
2 Mose 24
1 Und zu Mose sprach er: Steig herauf zum HERRN, du und Aaron, Nadab und
Abihu und siebzig von den Ältesten Israels, und betet an von ferne.
2 Aber Mose allein nahe sich zum HERRN und lasse jene nicht herzu nahen,
und das Volk komme auch nicht zu ihm herauf.
3 Mose kam und erzählte dem Volk alle Worte des HERRN und alle Rechte. Da
antwortete alles Volk mit einer Stimme und sprachen: Alle Worte, die der
HERR gesagt hat, wollen wir tun.
4 Da schrieb Mose alle Worte des HERRN und machte sich des Morgens früh
auf und baute einen Altar unten am Berge mit zwölf Säulen nach den zwölf
Stämmen Israels,
5 und sandte hin Jünglinge aus den Kindern Israel, daß sie Brandopfer
darauf opferten und Dankopfer dem HERRN von Farren.
6 Und Mose nahm die Hälfte des Blutes und tat's in ein Becken, die andere
Hälfte sprengte er auf den Altar.
7 Und nahm das Buch des Bundes und las es vor den Ohren des Volkes. Und da
sie sprachen: Alles, was der HERR gesagt hat, das wollen wir tun und
gehorchen,
8 da nahm Mose das Blut und besprengte das Volk damit und sprach: Sehet,
das ist das Blut des Bundes, den der HERR mit euch macht über allen diesen
Worten.
9 Da stiegen Mose und Aaron, Nadab und Abihu und siebzig von den Ältesten
Israels hinauf
10 und sahen den Gott Israels. Unter seinen Füßen war es wie ein schöner
Saphir und wie die Gestalt des Himmels, wenn's klar ist.
11 Und er reckte seine Hand nicht aus wider die Obersten in Israel. Und da
sie Gott geschaut hatten, aßen und tranken sie.
12 Und der HERR sprach zu Mose: Komm herauf zu mir auf den Berg und bleib
daselbst, daß ich dir gebe steinerne Tafeln und Gesetze und Gebote, die
ich geschrieben habe, die du sie lehren sollst.
13 Da machte sich Mose auf mit seinem Diener Josua und stieg auf den Berg
Gottes
14 und sprach zu den Ältesten: Bleibet hier, bis wir wieder zu euch
kommen. Siehe, Aaron und Hur sind bei euch; hat jemand eine Sache, der
komme vor dieselben.
15 Da nun Mose auf den Berg kam, bedeckte eine Wolke den Berg,
16 und die Herrlichkeit des HERRN wohnte auf dem Berge Sinai und deckte
ihn mit der Wolke sechs Tage, und er rief Mose am siebenten Tage aus der
Wolke.
17 Und das Ansehen der Herrlichkeit des HERRN war wie ein verzehrendes
Feuer auf der Spitze des Berges vor den Kindern Israel.
18 Und Mose ging mitten in die Wolke und stieg auf den Berg und blieb auf
dem Berg vierzig Tage und vierzig Nächte.
2 Mose 25
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
2 Sage den Kindern Israel, daß sie mir ein Hebopfer geben; und nehmt
dasselbe von jedermann, der es willig gibt.
3 Das ist aber das Hebopfer, das ihr von ihnen nehmen sollt: Gold, Silber,
Erz,
4 blauer und roter Purpur, Scharlach, köstliche weiße Leinwand,
Ziegenhaar,
5 rötliche Widderfelle, Dachsfelle, Akazienholz,
6 Öl zur Lampe, Spezerei zur Salbe und zu gutem Räuchwerk,
7 Onyxsteine und eingefaßte Steine zum Leibrock und zum Amtschild.
8 Und sie sollen mir ein Heiligtum machen, daß ich unter ihnen wohne.
9 Wie ich dir ein Vorbild der Wohnung und alles ihres Geräts zeigen werde,
so sollt ihr's machen.
10 Macht eine Lade aus Akazienholz; dritthalb Ellen soll die Länge sein,
anderthalb Ellen die Breite und anderthalb Ellen die Höhe.
11 Du sollst sie mit Gold überziehen inwendig und auswendig, und mache
einen goldenen Kranz oben umher.
12 Und gieße vier goldene Ringe und mache sie an ihr vier Ecken, also daß
zwei Ringe seien auf einer Seite und zwei auf der andern Seite.
13 Und mache Stangen von Akazienholz und überziehe sie mit Gold
14 und stecke sie in die Ringe an der Lade Seiten, daß man sie damit
trage;
15 sie sollen in den Ringen bleiben und nicht herausgetan werden.
16 Und sollst in die Lade das Zeugnis legen, das ich dir geben werde.
17 Du sollst auch einen Gnadenstuhl machen von feinem Golde; dritthalb
Ellen soll seine Länge sein und anderthalb Ellen seine Breite.
18 Und du sollst zwei Cherubim machen von getriebenem Golde zu beiden
Enden des Gnadenstuhls,
19 daß ein Cherub sei an diesem Ende, der andere an dem andern Ende, und
also zwei Cherubim seien an des Gnadenstuhls Enden.
20 Und die Cherubim sollen ihr Flügel ausbreiten von oben her, daß sie mit
ihren Flügeln den Gnadenstuhl bedecken und eines jeglichen Antlitz gegen
das des andern stehe; und ihre Antlitze sollen auf den Gnadenstuhl sehen.
21 Und sollst den Gnadenstuhl oben auf die Lade tun und in die Lade das
Zeugnis legen, das ich dir geben werde.
22 Von dem Ort will ich mich dir bezeugen und mit dir reden, nämlich von
dem Gnadenstuhl zwischen den zwei Cherubim, der auf der Lade des
Zeugnisses ist, alles, was ich dir gebieten will an die Kinder Israel.
23 Du sollst auch einen Tisch machen von Akazienholz; zwei Ellen soll
seine Länge sein und eine Elle sein Breite und anderthalb Ellen seine
Höhe.
24 Und sollst ihn überziehen mit feinem Gold und einen goldenen Kranz
umher machen
25 und eine Leiste umher, eine Handbreit hoch, und einen goldenen Kranz um
die Leiste her.
26 Und sollst vier goldene Ringe daran machen an die vier Ecken an seinen
vier Füßen.
27 Hart unter der Leiste sollen die Ringe sein, daß man Stangen darein tue
und den Tisch trage.
28 Und sollst die Stangen von Akazienholz machen und sie mit Gold
überziehen, daß der Tisch damit getragen werde.
29 Du sollst auch aus feinem Golde seine Schüsseln und Löffel machen,
seine Kannen und Schalen, darin man das Trankopfer darbringe.
30 Und sollst auf den Tisch allezeit Schaubrote legen vor mir.
31 Du sollst auch einen Leuchter von feinem, getriebenem Golde machen;
daran soll der Schaft mit Röhren, Schalen, Knäufen und Blumen sein.
32 Sechs Röhren sollen aus dem Leuchter zu den Seiten ausgehen, aus
jeglicher Seite drei Röhren.
33 Eine jegliche Röhre soll drei offene Schalen mit Knäufen und Blumen
haben; so soll es sein bei den sechs Röhren aus dem Leuchter.
34 Aber der Schaft am Leuchter soll vier offene Schalen mit Knäufen und
Blumen haben
35 und je einen Knauf unter zwei von den Sechs Röhren, welche aus dem
Leuchter gehen.
36 Beide, die Knäufe und Röhren, sollen aus ihm gehen, alles getriebenes,
lauteres Gold.
37 Und sollst sieben Lampen machen obenauf, daß sie nach vornehin
leuchten,
38 und Lichtschneuzen und Löschnäpfe von feinem Golde.
39 Aus einem Zentner feinen Goldes sollst du das machen mit allem diesem
Gerät.
40 Und siehe zu, daß du es machst nach dem Bilde, das du auf dem Berge
gesehen hast.
2 Mose 26
1 Die Wohnung sollst du machen von zehn Teppichen, von gezwirnter, weißer
Leinwand, von blauem und rotem Purpur und von Scharlach. Cherubim sollst
du daran machen von kunstreicher Arbeit.
2 Die Länge eines Teppichs soll achtundzwanzig Ellen sein, die Breite vier
Ellen, und sollen alle zehn gleich sein.
3 Und sollen je fünf zu einem Stück zusammengefügt sein, einer an den
andern.
4 Und sollst Schleifen machen von blauem Purpur an jegliches Stück am
Rand, wo die zwei Stücke sollen zusammengeheftet werden;
5 fünfzig Schleifen an jegliches Stück, daß eine Schleife der andern
gegenüberstehe.
6 Und sollst fünfzig goldene Haken machen, womit man die Teppiche
zusammenheftet, einen an den andern, auf daß es eine Wohnung werde.
7 Du sollst auch eine Decke aus Ziegenhaar machen zur Hütte über die
Wohnung von elf Teppichen.
8 Die Länge eines Teppichs soll dreißig Ellen sein, die Breite aber vier
Ellen, und sollen alle elf gleich groß sein.
9 Fünf sollst du aneinander fügen und sechs auch aneinander, daß du den
sechsten Teppich zwiefältig machst vorn an der Hütte.
10 Und sollst an jegliches Stück fünfzig Schleifen machen am Rand, wo die
Stücke sollen zusammengeheftet werden.
11 Und sollst fünfzig eherne Haken machen und die Haken in die Schleifen
tun, daß die Hütte zusammengefügt und eine Hütte werde.
12 Aber vom Überlangen an den Teppichen der Hütte sollst du einen halben
Teppich lassen überhangen hinten an der Hütte
13 und auf beiden Seiten je eine Elle, daß das Überlange sei an der Hütte
Seiten und auf beiden Seiten sie bedecke.
14 Über diese Decke sollst du eine Decke machen von rötlichen
Widderfellen, dazu über sie eine Decke von Dachsfellen.
15 Du sollst auch Bretter machen zu der Wohnung von Akazienholz, die
stehen sollen.
16 Zehn Ellen lang soll ein Brett sein und anderthalb Ellen breit.
17 Zwei Zapfen soll ein Brett haben, daß eins an das andere könne gesetzt
werden. Also sollst du alle Bretter der Wohnung machen.
18 Ihrer zwanzig sollen stehen gegen Mittag.
19 Die sollen vierzig silberne Füße unten haben, je zwei Füße unter einem
jeglichen Brett an seinen zwei Zapfen.
20 Also auf der andern Seite gegen Mitternacht sollen auch zwanzig Bretter
stehen
21 und vierzig silberne Füße, je zwei Füße unter jeglichem Brett.
22 Aber hinten an der Wohnung gegen Abend sollst du sechs Bretter machen;
23 dazu zwei Bretter hinten an die zwei Ecken der Wohnung,
24 daß ein jegliches der beiden sich mit seinem Eckbrett von untenauf
geselle und oben am Haupt gleich zusammenkomme mit einer Klammer;
25 daß es acht Bretter seien mit ihren silbernen Füßen, deren sollen
sechzehn sein, je zwei unter einem Brett.
26 Und sollst Riegel machen von Akazienholz, fünf zu den Brettern auf
einer Seite der Wohnung
27 und fünf zu den Brettern auf der andern Seite der Wohnung und fünf zu
den Brettern hinten an der Wohnung gegen Abend.
28 Und sollst den mittleren Riegel mitten an den Brettern hindurchstoßen
und alles zusammenfassen von einem Ende zu dem andern.
29 Und sollst die Bretter mit Gold überziehen und ihre Ringe von Gold
machen, daß man die Riegel darein tue.
30 Und die Riegel sollst du mit Gold überziehen. Und also sollst du denn
die Wohnung aufrichten nach der Weise, wie du gesehen hast auf dem Berge.
31 Du sollst einen Vorhang machen von blauem und rotem Purpur, Scharlach
und gezwirnter weißer Leinwand; und sollst Cherubim daran machen von
kunstreicher Arbeit.
32 Und sollst ihn hängen an vier Säulen von Akazienholz, die mit Gold
überzogen sind und goldene Haken und vier silberne Füße haben.
33 Und sollst den Vorhang hängen unter die Haken, und die Lade des
Zeugnisses innen hinter den Vorhang setzen, daß er euch eine Scheidewand
sei zwischen dem Heiligen und dem Allerheiligsten.
34 Und sollst den Gnadenstuhl tun auf die Lade des Zeugnisses in dem
Allerheiligsten.
35 Den Tisch aber setze außen vor den Vorhang und den Leuchter dem Tisch
gegenüber, mittagswärts in der Wohnung, daß der Tisch stehe gegen
Mitternacht.
36 Und sollst ein Tuch machen in die Tür der Hütte, gewirkt von blauem und
rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand.
37 Und sollst dem Tuch fünf Säulen machen von Akazienholz, mit Gold
überzogen, mit goldene Haken, und sollst ihnen fünf eherne Füße gießen.
2 Mose 27
1 Du sollst einen Altar machen von Akazienholz, fünf Ellen lang und breit,
daß er gleich viereckig sei, und drei Ellen hoch.
2 Hörner sollst du auf seinen vier Ecken machen und sollst ihn mit Erz
überziehen.
3 Mache auch Aschentöpfe, Schaufeln, Becken, Gabeln, Kohlenpfannen; alle
seine Geräte sollst du aus Erz machen.
4 Du sollst auch ein ehernes Gitter machen wie ein Netz und vier eherne
Ringe an seine vier Enden.
5 Du sollst's aber von untenauf um den Altar machen, daß das Gitter reiche
bis mitten an den Altar.
6 Und sollst auch Stangen machen zu dem Altar von Akazienholz, mit Erz
überzogen.
7 Und man soll die Stangen in die Ringe tun, daß die Stangen seien an
beiden Seiten des Altars, wenn man ihn trägt.
8 Und sollst ihn also von Brettern machen, daß er inwendig hohl sei, wie
dir auf dem Berge gezeigt ist.
9 Du sollst auch der Wohnung einen Hof machen, einen Umhang von gezwirnter
weißer Leinwand, auf einer Seite hundert Ellen lang, gegen Mittag,
10 und zwanzig Säulen auf zwanzig ehernen Füßen, und ihre Haken mit ihren
Querstäben von Silber.
11 Also auch gegen Mitternacht soll sein ein Umhang, hundert Ellen lang,
zwanzig Säulen auf zwanzig ehernen Füßen, und ihre Haken mit ihren
Querstäben von Silber.
12 Aber gegen Abend soll die Breite des Hofes haben einen Umhang, fünfzig
Ellen lang, zehn Säulen auf zehn Füßen.
13 Gegen Morgen aber soll die Breite des Hofes haben fünfzig Ellen,
14 also daß der Umhang habe auf einer Seite fünfzehn Ellen, dazu drei
Säulen auf drei Füßen,
15 und wieder fünfzehn Ellen auf der andern Seite, dazu drei Säulen auf
drei Füßen;
16 aber im Tor des Hofes soll ein Tuch sein, zwanzig Ellen breit, gewirkt
von blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand,
dazu vier Säulen auf ihren vier Füßen.
17 Alle Säulen um den Hof her sollen silberne Querstäbe und silberne Haken
und eherne Füße haben.
18 Und die Länge des Hofes soll hundert Ellen sein, die Breite fünfzig
Ellen, die Höhe fünf Ellen, von gezwirnter weißer Leinwand, und seine Füße
sollen ehern sein.
19 Auch alle Geräte der Wohnung zu allerlei Amt und alle ihre Nägel und
alle Nägel des Hofes sollen ehern sein.
20 Gebiete den Kindern Israel, daß sie zu dir bringen das allerreinste,
lautere Öl von Ölbäumen, gestoßen, zur Leuchte, daß man täglich Lampen
aufsetze
21 in der Hütte des Stifts, außen vor dem Vorhang, der vor dem Zeugnis
hängt. Und Aaron und seine Söhne sollen sie zurichten des Morgens und des
Abends vor dem HERRN. Das soll euch eine ewige Weise sein auf eure
Nachkommen unter den Kindern Israel.
2 Mose 28
1 Du sollst Aaron, deinen Bruder, und seine Söhne zu dir nehmen aus den
Kindern Israel, daß er mein Priester sei, nämlich Aaron und seine Söhne
Nadab, Abihu, Eleasar und Ithamar.
2 Und sollst Aaron, deinen Bruder, heilige Kleider machen, die herrlich
und schön seien.
3 Und du sollst reden mit allen, die eines weisen Herzens sind, die ich
mit dem Geist der Weisheit erfüllt habe, daß sie Aaron Kleider machen zu
seiner Weihe, daß er mein Priester sei.
4 Das sind aber die Kleider, die sie machen sollen: das Amtschild, den
Leibrock, Purpurrock, engen Rock, Hut und Gürtel. Also sollen sie heilige
Kleider machen deinem Bruder Aaron und seinen Söhnen, daß er mein Priester
sei.
5 Dazu sollen sie nehmen Gold, blauen und roten Purpur, Scharlach und
weiße Leinwand.
6 Den Leibrock sollen sie machen von Gold, blauem und rotem Purpur,
Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand, kunstreich;
7 zwei Schulterstücke soll er haben, die zusammengehen an beiden Enden,
und soll zusammengebunden werden.
8 Und sein Gurt darauf soll derselben Kunst und Arbeit sein, von Gold,
blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand.
9 Und sollst zwei Onyxsteine nehmen und darauf graben die Namen der Kinder
Israel,
10 Auf jeglichen sechs Namen, nach der Ordnung ihres Alters.
11 Das sollst du tun durch die Steinschneider, die da Siegel graben, also
daß sie mit Gold umher gefaßt werden.
12 Und sollst sie auf die Schulterstücke des Leibrocks heften, daß es
Steine seien zum Gedächtnis für die Kinder Israel, daß Aaron ihre Namen
auf seinen beiden Schultern trage vor dem HERRN zum Gedächtnis.
13 Und sollst goldene Fassungen machen
14 und zwei Ketten von feinem Golde, mit zwei Enden, aber die Glieder
ineinander hangend; und sollst sie an die Fassungen tun.
15 Das Amtschild sollst du machen nach der Kunst, wie den Leibrock, von
Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand.
16 Viereckig soll es sein und zwiefach; eine Spanne breit soll seine Länge
sein und eine Spanne breit seine Breite.
17 Und sollst's füllen die vier Reihen voll Steine. Die erste Reihe sei
ein Sarder, Topas, Smaragd;
18 die andere ein Rubin, Saphir, Demant;
19 die dritte ein Lynkurer, Achat, Amethyst;
20 die vierte ein Türkis, Onyx, Jaspis. In Gold sollen sie gefaßt sein in
allen Reihen
21 und sollen nach den zwölf Namen der Kinder Israel stehen, gegraben vom
Steinschneider, daß auf einem jeglichen ein Namen stehe nach den zwölf
Stämmen.
22 Und sollst Ketten zu dem Schild machen mit zwei Enden, aber die Glieder
ineinander hangend, von feinem Golde,
23 und zwei goldene Ringe an das Schild, also daß du die zwei Ringe
heftest an zwei Ecken des Schildes,
24 und die zwei goldenen Ketten in die zwei Ringe an den beiden Ecken des
Schildes tust.
25 Aber die zwei Enden der zwei Ketten sollst du an die zwei Fassungen tun
und sie heften auf die Schulterstücke am Leibrock vornehin.
26 Und sollst zwei andere goldene Ringe machen und an die zwei Ecken des
Schildes heften an seinem Rand, inwendig gegen den Leibrock.
27 Und sollst abermals zwei goldene Ringe machen und sie unten an die zwei
Schulterstücke vorn am Leibrock heften, wo der Leibrock zusammengeht, oben
über dem Gurt des Leibrocks.
28 Und man soll das Schild mit seinen Ringen mit einer blauen Schnur an
die Ringe des Leibrocks knüpfen, daß es über dem Gurt des Leibrocks hart
anliege und das Schild sich nicht vom Leibrock losmache.
29 Also soll Aaron die Namen der Kinder Israel tragen in dem Amtschild auf
seinem Herzen, wenn er in das Heilige geht, zum Gedächtnis vor dem HERRN
allezeit.
30 Und sollst in das Amtschild tun Licht und Recht, daß sie auf dem Herzen
Aarons seien, wenn er eingeht vor den HERRN, daß er trage das Amt der
Kinder Israel auf seinem Herzen vor dem HERRN allewege.
31 Du sollst auch einen Purpurrock unter dem Leibrock machen ganz von
blauem Purpur.
32 Und oben mitteninne soll ein Loch sein und eine Borte um das Loch her
zusammengefaltet, daß er nicht zerreiße.
33 Und unten an seinen Saum sollst du Granatäpfel machen von blauem und
rotem Purpur und Scharlach um und um und zwischen dieselben goldene
Schellen auch um und um,
34 daß eine goldene Schelle sei, darnach ein Granatapfel und wieder eine
goldene Schelle und wieder ein Granatapfel, um und um an dem Saum des
Purpurrocks.
35 Und Aaron soll ihn anhaben, wenn er dient, daß man seinen Klang höre,
wenn er aus und eingeht in das Heilige vor dem HERRN, auf daß er nicht
sterbe.
36 Du sollst auch ein Stirnblatt machen von feinem Golde und darauf
ausgraben, wie man die Siegel ausgräbt: Heilig dem HERRN.
37 Und sollst's heften an eine blaue Schnur vorn an den Hut,
38 auf der Stirn Aarons, daß also Aaron trage die Missetat des Heiligen,
das die Kinder Israel heiligen in allen Gaben ihrer Heiligung; und es soll
allewege an seiner Stirn sein, daß er sie versöhne vor dem HERRN.
39 Du sollst auch einen engen Rock machen von weißer Leinwand und einen
Hut von weißer Leinwand machen und einen gestickten Gürtel.
40 Und den Söhnen Aarons sollst du Röcke, Gürtel und Hauben machen, die
herrlich und schön seien.
41 Und sollst sie deinem Bruder Aaron samt seinen Söhnen anziehen; und
sollst sie salben und ihre Hände füllen und sie weihen, daß sie meine
Priester seien.
42 Und sollst ihnen leinene Beinkleider machen, zu bedecken die Blöße des
Fleisches von den Lenden bis an die Hüften.
43 Und Aaron und seine Söhne sollen sie anhaben, wenn sie in die Hütte des
Stifts gehen oder hinzutreten zum Altar, daß sie dienen in dem Heiligtum,
daß sie nicht ihre Missetat tragen und sterben müssen. Das soll ihm und
seinem Stamm nach ihm eine ewige Weise sein.
2 Mose 29
1 Das ist's auch, was du ihnen tun sollst, daß sie mir zu Priestern
geweiht werden. Nimm einen jungen Farren und zwei Widder ohne Fehl,
2 ungesäuertes Brot und ungesäuerte Kuchen, mit Öl gemengt, und
ungesäuerte Fladen, mit Öl gesalbt; von Weizenmehl sollst du solches alles
machen.
3 Und sollst es in einen Korb legen und in dem Korbe herzubringen samt dem
Farren und den zwei Widdern.
4 Und sollst Aaron und seine Söhne vor die Tür der Hütte des Stifts führen
und mit Wasser waschen
5 und die Kleider nehmen und Aaron anziehen den engen Rock und den
Purpurrock und den Leibrock und das Schild zu dem Leibrock, und sollst ihn
gürten mit dem Gurt des Leibrocks
6 und den Hut auf sein Haupt setzen und die heilige Krone an den Hut.
7 Und sollst nehmen das Salböl und auf sein Haupt schütten und ihn salben.
8 Und seine Söhne sollst du auch herzuführen und den engen Rock ihnen
anziehen
9 und beide, Aaron und auch sie, mit Gürteln gürten und ihnen die Hauben
aufbinden, daß sie das Priestertum haben zu ewiger Weise. Und sollst Aaron
und seinen Söhnen die Hände füllen,
10 und den Farren herzuführen vor die Hütte des Stifts; und Aaron und
seine Söhne sollen ihre Hände auf des Farren Haupt legen.
11 Und du sollst den Farren schlachten vor dem HERRN, vor der Tür der
Hütte des Stifts.
12 Und sollst von seinem Blut nehmen und auf des Altars Hörner tun mit
deinem Finger und alles andere Blut an des Altars Boden schütten.
13 Und sollst alles Fett nehmen am Eingeweide und das Netz über der Leber
und die zwei Nieren mit dem Fett, das darüber liegt, und sollst es auf dem
Altar anzünden.
14 Aber des Farren Fleisch, Fell und Mist sollst du draußen vor dem Lager
verbrennen; denn es ist ein Sündopfer.
15 Aber den einen Widder sollst du nehmen, und Aaron und seine Söhne
sollen ihre Hände auf sein Haupt legen.
16 Dann sollst du ihn schlachten und sein Blut nehmen und auf den Altar
sprengen ringsherum.
17 Aber den Widder sollst du zerlegen in Stücke, und seine Eingeweide und
Schenkel waschen, und sollst es auf seine Stücke und sein Haupt legen
18 und den ganzen Widder anzünden auf dem Altar; denn es ist dem HERRN ein
Brandopfer, ein süßer Geruch, ein Feuer des HERRN.
19 Den andern Widder aber sollst du nehmen, und Aaron und seine Söhne
sollen ihre Hände auf sein Haupt legen;
20 und sollst ihn schlachten und von seinem Blut nehmen und Aaron und
seinen Söhnen auf den rechten Ohrknorpel tun und auf ihre Daumen ihrer
rechten Hand und auf die große Zehe ihres rechten Fußes; und sollst das
Blut auf den Altar sprengen ringsherum.
21 Und sollst von dem Blut auf dem Altar nehmen und vom Salböl, und Aaron
und seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider besprengen; so wird er und
seine Kleider, seine Söhne und ihre Kleider geweiht.
22 Darnach sollst du nehmen das Fett von dem Widder, den Schwanz und das
Fett am Eingeweide, das Netz über der Leber und die zwei Nieren mit dem
Fett darüber und die rechte Schulter (denn es ist ein Widder der Füllung),
23 und ein Brot und einen Ölkuchen und einen Fladen aus dem Korbe des
ungesäuerten Brots, der vor dem HERRN steht;
24 und lege alles auf die Hände Aarons und seiner Söhne und webe es dem
HERRN.
25 Darnach nimm's von ihren Händen und zünde es an auf dem Altar zu dem
Brandopfer, zum süßen Geruch vor dem HERRN; denn das ist ein Feuer des
HERRN.
26 Und sollst die Brust nehmen vom Widder der Füllung Aarons und sollst
sie dem HERRN weben. Das soll dein Teil sein.
27 Und sollst also heiligen die Webebrust und die Hebeschulter, die gewebt
und gehebt sind von dem Widder der Füllung Aarons und seiner Söhne.
28 Und das soll Aarons und seiner Söhne sein ewigerweise von den Kindern
Israel; denn es ist ein Hebopfer. Und eine Hebe soll es sein, von den
Kindern Israel von ihrem Dankopfern, ihre Hebe für den HERRN.
29 Aber die heiligen Kleider Aarons sollen seine Söhne haben nach ihm, daß
sie darin gesalbt und ihre Hände gefüllt werden.
30 Welcher unter seinen Söhnen an seiner Statt Priester wird, der soll sie
sieben Tage anziehen, daß er gehe in die Hütte des Stifts, zu dienen im
Heiligen.
31 Du sollst aber nehmen den Widder der Füllung, und sein Fleisch an einem
heiligen Ort kochen.
32 Und Aaron mit seinen Söhnen soll des Widders Fleisch essen samt dem
Brot im Korbe vor der Tür der Hütte des Stifts.
33 Denn es ist zur Versöhnung damit geschehen, zu füllen ihre Hände, daß
sie geweiht werden. Kein andrer soll es essen; denn es ist heilig.
34 Wo aber etwas übrigbleibt von dem Fleisch der Füllung und von dem Brot
bis an den Morgen, das sollst du mit Feuer verbrennen und nicht essen
lassen; denn es ist heilig.
35 Und sollst also mit Aaron und seinen Söhnen tun alles, was ich dir
geboten habe. Sieben Tage sollst du ihre Hände füllen
36 und täglich einen Farren zum Sündopfer schlachten zur Versöhnung. Und
sollst den Altar entsündigen, wenn du ihn versöhnst, und sollst ihn
salben, daß er geweiht werde.
37 Sieben Tage sollst du den Altar versöhnen und ihn weihen, daß er sei
ein Hochheiliges. Wer den Altar anrühren will, der ist dem Heiligtum
verfallen.
38 Und das sollst du mit dem Altar tun: zwei jährige Lämmer sollst du
allewege des Tages darauf opfern,
39 Ein Lamm des Morgens, das andere gegen Abend;
40 Und zu einem Lamm ein zehntel Semmelmehl, gemengt mit einem Viertel von
einem Hin gestoßenen Öls, und ein Viertel vom Hin Wein zum Trankopfer.
41 Mit dem andern Lamm gegen Abend sollst du tun wie mit dem Speisopfer
und Trankopfer des Morgens, zu süßem Geruch, ein Feuer dem Herrn.
42 Das ist das tägliche Brandopfer bei euren Nachkommen vor der Tür der
Hütte des Stifts, vor dem HERRN, da ich mich euch bezeugen und mit dir
reden will.
43 Daselbst will ich mich den Kindern Israel bezeugen und geheiligt werden
in meiner Herrlichkeit.
44 So will ich die Hütte des Stifts mit dem Altar heiligen und Aaron und
seine Söhne mir zu Priestern weihen.
45 Und will unter den Kindern Israel wohnen und ihr Gott sein,
46 daß sie wissen sollen, ich sei der HERR, ihr Gott, der sie aus
Ägyptenland führte, daß ich unter ihnen wohne, ich, der HERR, Ihr Gott.
2 Mose 30
1 Du sollst auch einen Räuchaltar machen, zu räuchern, von Akazienholz,
2 eine Elle lang und breit, gleich viereckig und zwei Ellen hoch, mit
seinen Hörnern.
3 Und sollst ihn mit feinem Golde überziehen, sein Dach und seine Wände
ringsumher und seine Hörner. Und sollst einen Kranz von Gold machen
4 und zwei goldene Ringe unter dem Kranz zu beiden Seiten, daß man Stangen
darein tue und ihn damit trage.
5 Die Stangen sollst du auch von Akazienholz machen und mit Gold
überziehen.
6 Und sollst ihn setzen vor den Vorhang, der vor der Lade des Zeugnisses
hängt, und vor dem Gnadenstuhl, der auf dem Zeugnis ist, wo ich mich dir
bezeugen werde.
7 Und Aaron soll darauf räuchern gutes Räuchwerk alle Morgen, wenn er die
Lampen zurichtet.
8 Desgleichen, wenn er die Lampen anzündet gegen Abend, soll er solch
Räuchwerk auch räuchern. Das soll das tägliche Räuchopfer sein vor dem
HERRN bei euren Nachkommen.
9 Ihr sollt kein fremdes Räuchwerk darauf tun, auch kein Brandopfer noch
Speisopfer und kein Trankopfer darauf opfern.
10 Und Aaron soll auf seinen Hörnern versöhnen einmal im Jahr mit dem Blut
des Sündopfers zur Versöhnung. Solche Versöhnung soll jährlich einmal
geschehen bei euren Nachkommen; denn das ist dem HERRN ein Hochheiliges.
11 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
12 Wenn du die Häupter der Kinder Israel zählst, so soll ein jeglicher dem
HERRN geben die Versöhnung seiner Seele, auf daß ihnen nicht eine Plage
widerfahre, wenn sie gezählt werden.
13 Es soll aber ein jeglicher, der in der Zahl ist, einen halben
Silberling geben nach dem Lot des Heiligtums (ein Lot hat zwanzig Gera).
Solcher halber Silberling soll das Hebopfer des HERRN sein.
14 Wer in der Zahl ist von zwanzig Jahren und darüber, der soll solch
Hebopfer dem HERRN geben.
15 Der Reiche soll nicht mehr geben und der Arme nicht weniger als den
halben Silberling, den man dem HERRN zur Hebe gibt für die Versöhnung ihre
Seelen.
16 Und du sollst solch Geld der Versöhnung nehmen von den Kindern Israel
und zum Gottesdienst der Hütte des Stifts geben, daß es sei den Kindern
Israel ein Gedächtnis vor dem HERRN, daß er sich Über ihre Seelen
versöhnen lasse.
17 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
18 Du sollst auch ein ehernes Handfaß machen mit einem ehernen Fuß, zum
Waschen, und sollst es setzen zwischen die Hütte des Stifts und den Altar,
und Wasser darein tun,
19 daß Aaron und seine Söhne ihre Hände und Füße darin waschen,
20 wenn sie in die Hütte des Stifts gehen oder zum Altar, daß sie dienen,
ein Feuer anzuzünden dem HERRN,
21 auf daß sie nicht sterben. Das soll eine ewige Weise sein ihm und
seinem Samen bei ihren Nachkommen.
22 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
23 Nimm zu dir die beste Spezerei: die edelste Myrrhe, fünfhundert Lot,
und Zimt, die Hälfte soviel, zweihundertfünfzig, und Kalmus, auch
zweihundertfünfzig,
24 und Kassia, fünfhundert, nach dem Lot des Heiligtums, und Öl vom Ölbaum
ein Hin.
25 Und mache ein heiliges Salböl nach der Kunst des Salbenbereiters.
26 Und sollst damit salben die Hütte des Stifts und die Lade des
Zeugnisses,
27 den Tisch mit allem seinem Geräte, den Leuchter mit seinem Geräte, den
Räucheraltar,
28 den Brandopferaltar mit allem seinem Geräte und das Handfaß mit seinem
Fuß.
29 Und sollst sie also weihen, daß sie hochheilig seien; denn wer sie
anrühren will, der ist dem Heiligtum verfallen.
30 Aaron und seine Söhne sollst du auch salben und sie mir zu Priestern
weihen.
31 Und sollst mit den Kindern Israel reden und sprechen: Dies Öl soll mir
eine heilige Salbe sein bei euren Nachkommen.
32 Auf Menschenleib soll's nicht gegossen werden, sollst auch
seinesgleichen nicht machen; denn es ist heilig, darum soll's euch heilig
sein.
33 Wer ein solches macht oder einem andern davon gibt, der soll von seinem
Volk ausgerottet werden.
34 Und der HERR sprach zu Mose: Nimm dir Spezerei; Balsam, Stakte, Galban
und reinen Weihrauch, von einem so viel wie vom andern,
35 und mache Räuchwerk daraus, nach der Kunst des Salbenbereiters gemengt,
daß es rein und heilig sei.
36 Und du sollst es zu Pulver stoßen und sollst davon tun vor das Zeugnis
in der Hütte des Stifts, wo ich mich dir bezeugen werde. Das soll euch ein
Hochheiliges sein.
37 Und desgleichen Räuchwerk sollt ihr euch nicht machen, sondern es soll
dir heilig sein dem HERRN.
38 Wer ein solches machen wird, der wird ausgerottet werden von seinem
Volk.
2 Mose 31
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
2 Siehe, ich habe mit Namen berufen Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohnes
Hur, vom Stamme Juda,
3 und habe ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, mit Weisheit und Verstand und
Erkenntnis und mit allerlei Geschicklichkeit,
4 kunstreich zu arbeiten an Gold, Silber, Erz,
5 kunstreich Steine zu schneiden und einzusetzen, und kunstreich zu
zimmern am Holz, zu machen allerlei Werk.
6 Und siehe, ich habe ihm zugegeben Oholiab, den Sohn Ahisamachs, vom
Stamme Dan; und habe allerlei Weisen die Weisheit ins Herz gegeben, daß
sie machen sollen alles, was ich dir geboten habe:
7 die Hütte des Stifts, die Lade des Zeugnisses, den Gnadenstuhl darauf
und alle Geräte der Hütte,
8 den Tisch und sein Gerät, den feinen Leuchter und all sein Gerät, den
Räucheraltar,
9 den Brandopferaltar mit allem seinem Geräte, das Handfaß mit seinem Fuß,
10 die Amtskleider und die heiligen Kleider des Priesters Aaron und die
Kleider seiner Söhne, priesterlich zu dienen,
11 das Salböl und das Räuchwerk von Spezerei zum Heiligtum. Alles, was ich
dir geboten habe, werden sie machen.
12 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
13 Sage den Kindern Israel und sprich: Haltet meinen Sabbat; denn derselbe
ist ein Zeichen zwischen mir und euch auf eure Nachkommen, daß ihr wisset,
daß ich der HERR bin, der euch heiligt.
14 Darum so haltet meinen Sabbat; denn er soll euch heilig sein. Wer ihn
entheiligt, der soll des Todes sterben. Denn wer eine Arbeit da tut, des
Seele soll ausgerottet werden von seinem Volk.
15 Sechs Tage soll man arbeiten; aber am siebenten Tag ist Sabbat, die
heilige Ruhe des HERRN. Wer eine Arbeit tut am Sabbattag, der soll des
Todes sterben.
16 Darum sollen die Kinder Israel den Sabbat halten, daß sie ihn auch bei
ihren Nachkommen halten zum ewigen Bund.
17 Er ist ein ewiges Zeichen zwischen mir und den Kindern Israel. Denn in
sechs Tagen machte der HERR Himmel und Erde; aber am siebenten Tage ruhte
er und erquickte sich.
18 Und da der HERR ausgeredet hatte mit Mose auf dem Berge Sinai, gab er
ihm zwei Tafeln des Zeugnisses; die waren beschrieben mit dem Finger
Gottes.
2 Mose 32
1 Da aber das Volk sah, daß Mose verzog, von dem Berge zu kommen, sammelte
sich's wider Aaron und sprach zu ihm: Auf, mache uns Götter, die vor uns
her gehen! Denn wir wissen nicht, was diesem Mann Mose widerfahren ist,
der uns aus Ägyptenland geführt hat.
2 Aaron sprach zu ihnen: Reißt ab die goldenen Ohrenringe an den Ohren
eurer Weiber, eurer Söhne und eurer Töchter und bringet sie zu mir.
3 Da riß alles Volk seine goldenen Ohrenringe von ihren Ohren, und
brachten sie zu Aaron.
4 Und er nahm sie von ihren Händen und entwarf's mit einem Griffel und
machte ein gegossenes Kalb. Und sie sprachen: Das sind deine Götter,
Israel, die dich aus Ägyptenland geführt haben!
5 Da das Aaron sah, baute er einen Altar vor ihm und ließ ausrufen und
sprach: Morgen ist des HERRN Fest.
6 Und sie standen des Morgens früh auf und opferten Brandopfer und
brachten dazu Dankopfer. Darnach setzte sich das Volk, zu essen und zu
trinken, und standen auf zu spielen.
7 Der HERR aber sprach zu Mose: Gehe, steig hinab; denn dein Volk, das du
aus Ägyptenland geführt hast, hat's verderbt.
8 Sie sind schnell von dem Wege getreten, den ich ihnen geboten habe. Sie
haben sich ein gegossenes Kalb gemacht und haben's angebetet und ihm
geopfert und gesagt: Das sind deine Götter, Israel, die dich aus
Ägyptenland geführt haben.
9 Und der HERR sprach zu Mose: Ich sehe, daß es ein halsstarriges Volk
ist.
10 Und nun laß mich, daß mein Zorn über sie ergrimme und sie vertilge; so
will ich dich zum großen Volk machen.
11 Mose aber flehte vor dem HERRN, seinem Gott, und sprach: Ach HERR,
warum will dein Zorn ergrimmen über dein Volk, das du mit großer Kraft und
starker Hand hast aus Ägyptenland geführt?
12 Warum sollen die Ägypter sagen und sprechen: Er hat sie zu ihrem
Unglück ausgeführt, daß er sie erwürgte im Gebirge und vertilgte vom
Erdboden? Kehre dich von dem Grimm deines Zornes und laß dich gereuen des
Übels über dein Volk.
13 Gedenke an deine Diener Abraham, Isaak und Israel, denen du bei dir
selbst geschworen und verheißen hast: Ich will euren Samen mehren wie die
Sterne am Himmel, und alles Land, das ich euch verheißen habe, will ich
eurem Samen geben, und sie sollen's besitzen ewiglich.
14 Also gereute den HERRN das Übel, das er drohte seinem Volk zu tun.
15 Mose wandte sich und stieg vom Berge und hatte zwei Tafeln des
Zeugnisses in seiner Hand, die waren beschrieben auf beiden Seiten.
16 Und Gott hatte sie selbst gemacht und selber die Schrift eingegraben.
17 Da nun Josua hörte des Volks Geschrei, daß sie jauchzten, sprach er zu
Mose: Es ist ein Geschrei im Lager wie im Streit.
18 Er antwortete: Es ist nicht ein Geschrei gegeneinander derer, die
obliegen und unterliegen, sondern ich höre ein Geschrei eines Singetanzes.
19 Als er aber nahe zum Lager kam und das Kalb und den Reigen sah,
ergrimmte er mit Zorn und warf die Tafeln aus seiner Hand und zerbrach sie
unten am Berge
20 und nahm das Kalb, das sie gemacht hatten, und zerschmelzte es mit
Feuer und zermalmte es zu Pulver und stäubte es aufs Wasser und gab's den
Kindern Israel zu trinken
21 und sprach zu Aaron: Was hat dir das Volk getan, daß du eine so große
Sünde über sie gebracht hast?
22 Aaron sprach: Mein Herr lasse seinen Zorn nicht ergrimmen. Du weißt,
daß dies Volk böse ist.
23 Sie sprachen zu mir: Mache uns Götter, die vor uns her gehen; denn wir
wissen nicht, wie es diesem Manne Mose geht, der uns aus Ägyptenland
geführt hat.
24 Ich sprach zu ihnen: Wer Gold hat, der reiß es ab und gebe es mir. Und
ich warf's ins Feuer; daraus ist das Kalb geworden.
25 Da nun Mose sah, daß das Volk zuchtlos geworden war (denn Aaron hatte
sie zuchtlos gemacht, zum Geschwätz bei ihren Widersachern),
26 trat er an das Tor des Lagers und sprach: Her zu mir, wer dem HERRN
angehört! Da sammelten sich zu ihm alle Kinder Levi.
27 Und er sprach zu ihnen: So spricht der HERR, der Gott Israels: Gürte
ein jeglicher sein Schwert um seine Lenden und durchgehet hin und zurück
von einem Tor zum andern das Lager, und erwürge ein jeglicher seinen
Bruder, Freund und Nächsten.
28 Die Kinder Levi taten, wie ihnen Mose gesagt hatte; und fielen des
Tages vom Volk dreitausend Mann.
29 Da sprach Mose: Füllet heute eure Hände dem HERRN, ein jeglicher an
seinem Sohn und Bruder, daß heute über euch der Segen gegeben werde.
30 Des Morgens sprach Mose zum Volk: Ihr habt eine große Sünde getan; nun
will ich hinaufsteigen zu dem HERRN, ob ich vielleicht eure Sünde
versöhnen möge.
31 Als nun Mose wieder zum HERRN kam, sprach er: Ach, das Volk hat eine
große Sünde getan, und sie haben sich goldene Götter gemacht.
32 Nun vergib ihnen ihre Sünde; wo nicht, so tilge mich auch aus deinem
Buch, das du geschrieben hast.
33 Der HERR sprach zu Mose: Was? Ich will den aus meinem Buch tilgen, der
an mir sündigt.
34 So gehe nun hin und führe das Volk, dahin ich dir gesagt habe. Siehe,
mein Engel soll vor dir her gehen. Ich werde ihre Sünde wohl heimsuchen,
wenn meine Zeit kommt heimzusuchen.
35 Also strafte der HERR das Volk, daß sie das Kalb hatten gemacht,
welches Aaron gemacht hatte.
2 Mose 33
1 Der HERR sprach zu Mose: Gehe, ziehe von dannen, du und das Volk, das du
aus Ägyptenland geführt hast, in das Land, das ich Abraham, Isaak und
Jakob geschworen habe und gesagt: Deinem Samen will ich's geben;
2 und ich will vor dir her senden einen Engel und ausstoßen die
Kanaaniter, Amoriter, Hethiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter,
3 dich zu bringen in das Land, darin Milch und Honig fließt. Ich will
nicht mit dir hinaufziehen, denn du bist ein halsstarriges Volk; ich
möchte dich unterwegs vertilgen.
4 Da das Volk diese böse Rede hörte, trugen sie Leid, und niemand trug
seinen Schmuck an sich.
5 Und der HERR sprach zu Mose: Sage zu den Kindern Israel: Ihr seid ein
halsstarriges Volk. Wo ich nur einen Augenblick mit dir hinaufzöge, würde
ich dich vertilgen. Und nun lege deinen Schmuck von dir, daß ich wisse,
was ich dir tun soll.
6 Also taten die Kinder Israel ihren Schmuck von sich vor dem Berge Horeb.
7 Mose aber nahm die Hütte und schlug sie auf draußen, ferne vom Lager,
und hieß sie eine Hütte des Stifts. Und wer den HERRN fragen wollte, mußte
herausgehen zur Hütte des Stifts vor das Lager.
8 Und wenn Mose ausging zur Hütte so stand alles Volk auf und trat ein
jeglicher in seiner Hütte Tür und sahen ihm nach, bis er in die Hütte kam.
9 Und wenn Mose in die Hütte kam, so kam die Wolkensäule hernieder und
stand in der Hütte Tür und redete mit Mose.
10 Und alles Volk sah die Wolkensäule in der Hütte Tür stehen, und standen
auf und neigten sich, ein jeglicher in seiner Hütte Tür.
11 Der HERR aber redete mit Mose von Angesicht zu Angesicht, wie ein Mann
mit seinem Freunde redet. Und wenn er wiederkehrte zum Lager, so wich sein
Diener Josua, der Sohn Nuns, der Jüngling, nicht aus der Hütte.
12 Und Mose sprach zu dem HERRN: Siehe, du sprichst zu mir: Führe das Volk
hinauf! und läßt mich nicht wissen, wen du mit mir senden willst, so du
doch gesagt hast: Ich kenne dich mit Namen, und du hast Gnade vor meinen
Augen gefunden.
13 Habe ich denn Gnade vor deinen Augen gefunden, so laß mich deinen Weg
wissen, damit ich dich kenne und Gnade vor deinen Augen finde. Und siehe
doch, daß dies Volk dein Volk ist.
14 Er sprach: Mein Angesicht soll vorangehen; damit will ich dich leiten.
15 Er aber sprach zu ihm: Wo nicht dein Angesicht vorangeht, so führe uns
nicht von dannen hinauf.
16 Denn wobei soll doch erkannt werden, daß ich und dein Volk vor deinen
Augen Gnade gefunden haben, außer wenn du mit uns gehst, auf daß ich und
dein Volk gerühmt werden vor allem Volk, das auf dem Erdboden ist?
17 Der HERR sprach zu Mose: Was du jetzt geredet hast, will ich auch tun;
denn du hast Gnade vor meinen Augen gefunden, und ich kenne dich mit
Namen.
18 Er aber sprach: So laß mich deine Herrlichkeit sehen.
19 Und er sprach: Ich will vor deinem Angesicht alle meine Güte
vorübergehen lassen und will ausrufen des HERRN Namen vor dir. Wem ich
aber gnädig bin, dem bin ich gnädig; und wes ich mich erbarme, des erbarme
ich mich.
20 Und sprach weiter: Mein Angesicht kannst du nicht sehen; denn kein
Mensch wird leben, der mich sieht.
21 Und der HERR sprach weiter: Siehe, es ist ein Raum bei mir; da sollst
du auf dem Fels stehen.
22 Wenn denn nun meine Herrlichkeit vorübergeht, will ich dich in der
Felskluft lassen stehen und meine Hand ob dir halten, bis ich vorübergehe.
23 Und wenn ich meine Hand von dir tue, wirst du mir hintennach sehen;
aber mein Angesicht kann man nicht sehen.
2 Mose 34
1 Und der HERR sprach zu Mose: Haue dir zwei steinerne Tafeln, wie die
ersten waren, daß ich die Worte darauf schreibe, die auf den ersten Tafeln
waren, welche du zerbrochen hast.
2 Und sei morgen bereit, daß du früh auf den Berg Sinai steigest und
daselbst zu mir tretest auf des Berges Spitze.
3 Und laß niemand mit dir hinaufsteigen, daß niemand gesehen werde um den
ganzen Berg her; auch kein Schaf noch Rind laß weiden gegen diesen Berg
hin.
4 Und Mose hieb zwei steinerne Tafeln, wie die ersten waren, und stand des
Morgens früh auf und stieg auf den Berg Sinai, wie ihm der HERR geboten
hatte, und nahm die zwei steinernen Tafeln in seine Hand.
5 Da kam der HERR hernieder in einer Wolke und trat daselbst zu ihm und
rief aus des HERRN Namen.
6 Und der HERR ging vor seinem Angesicht vorüber und rief: HERR, HERR,
GOTT, barmherzig und gnädig und geduldig und von großer Gnade und Treue!
7 der da bewahrt Gnade in tausend Glieder und vergibt Missetat,
Übertretung und Sünde, und vor welchem niemand unschuldig ist; der die
Missetat der Väter heimsucht auf Kinder und Kindeskinder bis ins dritte
und vierte Glied.
8 Und Mose neigte sich eilend zu der Erde und betete an
9 und sprach: Habe ich, HERR, Gnade vor deinen Augen gefunden, so gehe der
HERR mit uns; denn es ist ein halstarriges Volk, daß du unsrer Missetat
und Sünde gnädig seist und lassest uns dein Erbe sein.
10 Und er sprach: Siehe, ich will einen Bund machen vor allem deinem Volk
und will Wunder tun, dergleichen nicht geschaffen sind in allen Landen und
unter allen Völkern, und alles Volk, darunter du bist, soll sehen des
HERRN Werk; denn wunderbar soll sein, was ich bei dir tun werde.
11 Halte, was ich dir heute gebiete. Siehe, ich will vor dir her ausstoßen
die Amoriter, Kanaaniter, Hethiter, Pheresiter, Heviter und Jebusiter.
12 Hüte dich, daß du nicht einen Bund machest mit den Einwohnern des
Landes, da du hineinkommst, daß sie dir nicht ein Fallstrick unter dir
werden;
13 sondern ihre Altäre sollst du umstürzen und ihre Götzen zerbrechen und
ihre Haine ausrotten;
14 denn du sollst keinen andern Gott anbeten. Denn der HERR heißt ein
Eiferer; ein eifriger Gott ist er.
15 Daß du nicht einen Bund mit des Landes Einwohnern machest, und wenn sie
ihren Göttern nachlaufen und opfern ihren Göttern, sie dich nicht laden
und du von ihrem Opfer essest,
16 und daß du nehmest deinen Söhnen ihre Töchter zu Weibern und dieselben
dann ihren Göttern nachlaufen und machen deine Söhne auch ihren Göttern
nachlaufen.
17 Du sollst dir keine gegossenen Götter machen.
18 Das Fest der ungesäuerten Brote sollst du halten. Sieben Tage sollst du
ungesäuertes Brot essen, wie ich dir geboten habe, um die Zeit des Monats
Abib; denn im Monat Abib bist du aus Ägypten gezogen.
19 Alles, was die Mutter bricht, ist mein; was männlich sein wird in
deinem Vieh, das seine Mutter bricht, es sei Ochse oder Schaf.
20 Aber den Erstling des Esels sollst du mit einem Schaf lösen. Wo du es
aber nicht lösest, so brich ihm das Genick. Alle Erstgeburt unter deinen
Söhnen sollst du lösen. Und daß niemand vor mir leer erscheine!
21 Sechs Tage sollst du arbeiten; am siebenten Tage sollst du feiern, mit
Pflügen und mit Ernten.
22 Das Fest der Wochen sollst du halten mit den Erstlingen der
Weizenernte, und das Fest der Einsammlung, wenn das Jahr um ist.
23 Dreimal im Jahr soll alles, was männlich ist, erscheinen vor dem
Herrscher, dem HERRN und Gott Israels.
24 Wenn ich die Heiden vor dir ausstoßen und deine Grenze erweitern werde,
soll niemand deines Landes begehren, die weil du hinaufgehst dreimal im
Jahr, zu erscheinen vor dem HERRN, deinem Gott.
25 Du sollst das Blut meines Opfers nicht opfern neben gesäuertem Brot,
und das Opfer des Osterfestes soll nicht über Nacht bleiben bis an den
Morgen.
26 Die Erstlinge von den Früchten deines Ackers sollst du in das Haus des
HERRN, deines Gottes, bringen. Du sollst das Böcklein nicht kochen in
seiner Mutter Milch.
27 Und der HERR sprach zu Mose: Schreib diese Worte: denn nach diesen
Worten habe ich mit dir und mit Israel einen Bund gemacht.
28 Und er war allda bei dem HERRN vierzig Tage und vierzig Nächte und aß
kein Brot und trank kein Wasser. Und er schrieb auf die Tafeln die Worte
des Bundes, die Zehn Worte.
29 Da nun Mose vom Berge Sinai ging, hatte er die zwei Tafeln des
Zeugnisses in seiner Hand und wußte nicht, daß die Haut seines Angesichts
glänzte davon, daß er mit ihm geredet hatte.
30 Und da Aaron und alle Kinder Israel sahen, daß die Haut seines
Angesichts glänzte, fürchteten sie sich, zu ihm zu nahen.
31 Da rief sie Mose; und sie wandten sich zu ihm, Aaron und alle Obersten
der Gemeinde; und er redete mit ihnen.
32 Darnach nahten alle Kinder Israel zu ihm. Und er gebot ihnen alles, was
der HERR mit ihm geredet hatte auf dem Berge Sinai.
33 Und da er solches alles mit ihnen geredet hatte, legte er eine Decke
auf sein Angesicht.
34 Und wenn er hineinging vor den HERRN, mit ihm zu reden, tat er die
Decke ab, bis er wieder herausging. Und wenn er herauskam und redete mit
den Kindern Israel, was ihm geboten war,
35 so sahen dann die Kinder Israel sein Angesicht an, daß die Haut seines
Angesichts glänzte; so tat er wieder die Decke auf sein Angesicht, bis er
wieder hineinging, mit ihm zu reden.
2 Mose 35
1 Und Mose versammelte die ganze Gemeinde der Kinder Israel und sprach zu
ihnen: Das ist's, was der HERR geboten hat, das ihr tun sollt:
2 Sechs Tage sollt ihr arbeiten; den siebenten Tag aber sollt ihr heilig
halten als einen Sabbat der Ruhe des HERRN. Wer an dem arbeitet, soll
sterben.
3 Ihr sollt kein Feuer anzünden am Sabbattag in allen euren Wohnungen.
4 Und Mose sprach zu der ganzen Gemeinde der Kinder Israel: Das ist's, was
der HERR geboten hat:
5 Gebt unter euch ein Hebopfer dem HERRN, also daß das Hebopfer des HERRN
ein jeglicher willig bringe, Gold, Silber, Erz,
6 blauen und roten Purpur, Scharlach, weiße Leinwand und Ziegenhaar,
7 rötliche Widderfelle, Dachsfelle und Akazienholz,
8 Öl zur Lampe und Spezerei zur Salbe und zu gutem Räuchwerk,
9 Onyxsteine und eingefaßte Steine zum Leibrock und zum Amtschild.
10 Und wer unter euch verständig ist, der komme und mache, was der HERR
geboten hat:
11 nämlich die Wohnung mit ihrer Hütte und Decke, Haken, Brettern,
Riegeln, Säulen und Füßen;
12 die Lade mit ihren Stangen, den Gnadenstuhl und Vorhang;
13 den Tisch mit seinen Stangen und allem seinem Geräte und die
Schaubrote;
14 den Leuchter, zu leuchten, und sein Gerät und seine Lampen und das Öl
zum Licht;
15 den Räucheraltar mit seinen Stangen, die Salbe und Spezerei zum
Räuchwerk; das Tuch vor der Wohnung Tür;
16 den Brandopferaltar mit seinem ehernen Gitter, Stangen und allem seinem
Geräte; das Handfaß mit seinem Fuße;
17 den Umhang des Vorhofs mit seinen Säulen und Füßen und das Tuch des
Tors am Vorhof;
18 die Nägel der Wohnung und des Vorhofs mit ihren Seilen;
19 die Kleider des Amts zum Dienst im Heiligen, die heiligen Kleider
Aarons, des Priesters, mit den Kleidern seiner Söhne zum Priestertum.
20 Da ging die ganze Gemeinde der Kinder Israel aus von Mose.
21 Und alle, die es gern und willig gaben, kamen und brachten das Hebopfer
dem HERRN zum Werk der Hütte des Stifts und zu allem ihren Dienst und zu
den heiligen Kleidern.
22 Es brachten aber beide, Mann und Weib, wer's willig tat, Spangen,
Ohrringe, Ringe und Geschmeide und allerlei goldenes Gerät. Dazu brachte
jedermann Gold zum Webeopfer dem HERRN.
23 Und wer bei sich fand blauen und roten Purpur, Scharlach, weiße
Leinwand, Ziegenhaar, rötliche Widderfelle und Dachsfelle, der brachte es.
24 Und wer Silber und Erz hob, der brachte es zur Hebe dem HERRN. Und wer
Akazienholz bei sich fand, der brachte es zu allerlei Werk des
Gottesdienstes.
25 Und welche verständige Weiber waren, die spannen mit ihren Händen und
brachten ihr Gespinnst, blauen und roten Purpur, Scharlach und weiße
Leinwand.
26 Und welche Weiber solche Arbeit konnten und willig dazu waren, die
spannen Ziegenhaare.
27 Die Fürsten aber brachten Onyxsteine und eingefaßte Steine zum Leibrock
und zum Schild
28 und Spezerei und Öl zu den Lichtern und zur Salbe und zum guten
Räuchwerk.
29 Also brachte die Kinder Israel willig, beide, Mann und Weib, zu
allerlei Werk, das der HERR geboten hatte durch Mose, daß man's machen
sollte.
30 Und Mose sprach zu den Kindern Israel: Sehet, der HERR hat mit Namen
berufen den Bezaleel, den Sohn Uris, des Sohnes Hur, vom Stamme Juda,
31 und hat ihn erfüllt mit dem Geist Gottes, daß er weise, verständig,
geschickt sei zu allerlei Werk,
32 kunstreich zu arbeiten an Gold, Silber und Erz,
33 Edelsteine zu schneiden und einzusetzen, Holz zu zimmern, zu machen
allerlei kunstreiche Arbeit.
34 Und hat ihm ins Herz gegeben, zu unterweisen, ihm und Oholiab, dem Sohn
Ahisamachs, vom Stamme Dan.
35 Er hat ihr Herz mit Weisheit erfüllt, zu machen allerlei Werk, zu
schneiden, zu wirken und zu sticken mit blauem und rotem Purpur, Scharlach
und weißer Leinwand, und mit Weben, daß sie machen allerlei Werk und
kunstreiche Arbeit erfinden.
2 Mose 36
1 Da arbeiteten Bezaleel und Oholiab und alle weisen Männer, denen der
HERR Weisheit und Verstand gegeben hatte, zu wissen, wie sie allerlei Werk
machen sollten zum Dienst des Heiligtums, nach allem, was der HERR geboten
hatte.
2 Und Mose berief den Bezaleel und Oholiab und alle weisen Männer, denen
der HERR Weisheit gegeben hatte in ihr Herz, alle, die sich freiwillig
erboten und hinzutraten, zu arbeiten an dem Werke.
3 Und sie nahmen zu sich von Mose alle Hebe, die die Kinder Israel
brachten zu dem Werke des Dienstes des Heiligtums, daß es gemacht würde.
Denn sie brachten alle Morgen ihre willige Gabe zu ihm.
4 Da kamen alle Weisen, die am Werk des Heiligtums arbeiteten, ein
jeglicher von seinem Werk, das sie machten,
5 und sprachen zu Mose: Das Volk bringt zu viel, mehr denn zum Werk dieses
Dienstes not ist, das der HERR zu machen geboten hat.
6 Da gebot Mose, daß man rufen ließ durchs Lager: Niemand tue mehr zur
Hebe des Heiligtums. Da hörte das Volk auf zu bringen.
7 Denn des Dinges war genug zu allerlei Werk, das zu machen war, und noch
übrig.
8 Also machten alle weisen Männer unter den Arbeitern am Werk die Wohnung,
zehn Teppiche von gezwirnter weißer Leinwand, blauem und rotem Purpur und
Scharlach, und Cherubim daran von kunstreicher Arbeit.
9 Die Länge eines Teppichs war achtundzwanzig Ellen und die Breite vier
Ellen, und waren alle in einem Maß.
10 Und er fügte je fünf Teppiche zu einem Stück zusammen, einen an den
andern.
11 Und machte blaue Schleifen an jegliches Stück am Rande, wo die zwei
Stücke sollten zusammengeheftet werden,
12 fünfzig Schleifen an jegliches Stück, daß eine Schleife der anderen
gegenüberstünde.
13 Und machte fünfzig goldene Haken und heftete die Teppiche mit den Haken
einen an den andern zusammen, daß es eine Wohnung würde.
14 Und er machte elf Teppiche von Ziegenhaaren, zur Hütte über die
Wohnung,
15 dreißig Ellen lang und vier Ellen breit, alle in einem Maß.
16 Und fügte ihrer fünf zusammen auf einen Teil und sechs zusammen auf den
andern Teil.
17 Und machte fünfzig Schleifen an jegliches Stück am Rande, wo die Stücke
sollten zusammengeheftet werden.
18 Und machte je fünfzig eherne Haken, daß die Hütte damit zusammen in
eins gefügt würde.
19 Und machte eine Decke über die Hütte von rötlichen Widderfellen und
über die noch eine Decke von Dachsfellen.
20 Und machte Bretter zur Wohnung von Akazienholz, die stehen sollten,
21 ein jegliches zehn Ellen lang und anderthalb Ellen breit
22 und an jeglichem zwei Zapfen, damit eins an das andere gesetzt würde.
Also machte er alle Bretter zur Wohnung,
23 daß der Bretter zwanzig gegen Mittag standen.
24 Und machte vierzig silberne Füße darunter, unter jeglich Brett zwei
Füße an seine zwei Zapfen.
25 Also zur andern Seite der Wohnung, gegen Mitternacht, machte er auch
zwanzig Bretter
26 mit vierzig silbernen Füßen, unter jeglichem Brett zwei Füße.
27 Aber hinten an der Wohnung, gegen Abend, machte er sechs Bretter
28 und zwei andere hinten an den zwei Ecken der Wohnung,
29 daß ein jegliches der beiden sich mit seinem Eckbrett von untenauf
gesellte und oben am Haupt zusammenkäme mit einer Klammer,
30 daß der Bretter acht würden und sechzehn silberne Füße, unter jeglichem
zwei Füße.
31 Und er machte Riegel von Akazienholz, fünf zu den Brettern auf der
einen Seite der Wohnung
32 und fünf auf der andern Seite und fünf hintenan, gegen Abend.
33 Und machte den mittleren Riegel, daß er mitten an den Brettern
hindurchgestoßen würde von einem Ende zum andern.
34 Und überzog die Bretter mit Gold; aber ihre Ringe machte er von Gold,
daß man die Riegel darein täte, und überzog die Riegel mit Gold.
35 Und machte den Vorhang mit dem Cherubim daran künstlich von blauem und
rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand.
36 Und machte zu demselben vier Säulen von Akazienholz und überzog sie mit
Gold, und ihre Haken von Gold; und goß dazu vier silberne Füße.
37 Und machte ein Tuch in der Tür der Hütte von blauem und rotem Purpur,
Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand, gestickt,
38 und fünf Säulen dazu mit ihren Haken, und überzog ihre Köpfe und
Querstäbe mit Gold und fünf eherne Füße daran.
2 Mose 37
1 Und Bezaleel machte die Lade von Akazienholz, dritthalb Ellen lang,
anderthalb Ellen breit und hoch,
2 und überzog sie mit feinem Golde inwendig und auswendig und machte ihr
einen goldenen Kranz umher.
3 Und goß vier goldene Ringe an ihre vier Ecken, auf jeglicher Seite zwei.
4 Und machte Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Gold
5 und tat sie in die Ringe an der Lade Seiten, daß man sie tragen konnte.
6 Und machte den Gnadenstuhl von feinem Golde, dritthalb Ellen lang und
anderthalb Ellen breit.
7 Und machte zwei Cherubim von getriebenem Golde an die zwei Enden des
Gnadenstuhls,
8 einen Cherub an diesem Ende, den andern an jenem Ende.
9 Und die Cherubim breiteten ihre Flügel aus von obenher und deckten damit
den Gnadenstuhl; und ihre Antlitze standen gegeneinander und sahen auf den
Gnadenstuhl.
10 Und er machte den Tisch von Akazienholz, zwei Ellen lang, eine Elle
breit und anderthalb Ellen hoch,
11 und überzog ihn mit feinem Golde und machte ihm einen goldenen Kranz
umher.
12 Und machte ihm eine Leiste umher, eine Handbreit hoch, und machte einen
goldenen Kranz um die Leiste her.
13 Und goß dazu vier goldene Ringe und tat sie an die vier Ecken an seinen
vier Füßen,
14 hart an der Leiste, daß die Stangen darin wären, daran man den Tisch
trüge.
15 Und machte die Stangen von Akazienholz und überzog sie mit Gold, daß
man den Tisch damit trüge.
16 Und machte auch von feinem Golde das Gerät auf den Tisch: Schüsseln und
Löffel, Kannen und Schalen, darin man das Trankopfer darbrächte.
17 Und er machte den Leuchter von feinem, getriebenem Golde. Daran war der
Schaft mit Röhren, Schalen, Knäufen und Blumen.
18 Sechs Röhren gingen zu seinen Seiten aus, zu jeglicher Seite drei
Röhren.
19 Drei Schalen waren an jeglichem Rohr mit Knäufen und Blumen.
20 An dem Leuchter aber waren vier Schalen mit Knäufen und Blumen,
21 je ein Knauf unter zwei von den sechs Röhren, die aus ihm gingen,
22 und die Knäufe und Röhren gingen aus ihm, und war alles aus
getriebenem, feinem Gold.
23 Und machte die sieben Lampen mit ihren Lichtschnäuzen und Löschnäpfen
von feinem Gold.
24 Aus einem Zentner feinen Goldes machte er ihn und all sein Gerät.
25 Er machte auch den Räucheraltar von Akazienholz, eine Elle lang und
breit, gleich viereckig, und zwei Ellen hoch, mit seinen Hörnern,
26 und überzog ihn mit feinem Golde, sein Dach und seine Wände ringsumher
und seine Hörner, und machte ihm einen Kranz umher von Gold
27 und zwei goldene Ringe unter dem Kranz zu beiden Seiten, daß man
Stangen darein täte und ihn damit trüge.
28 Aber die Stangen machte er von Akazienholz und überzog sie mit Gold.
29 Und er machte die heilige Salbe und Räuchwerk von reiner Spezerei nach
der Kunst des Salbenbereiters.
2 Mose 38
1 Und er machte den Brandopferaltar von Akazienholz, fünf Ellen lang und
breit, gleich viereckig, und drei Ellen hoch.
2 Und machte vier Hörner, die aus ihm gingen auf seinen vier Ecken, und
überzog sie mit Erz.
3 Und machte allerlei Geräte zu dem Altar: Aschentöpfe, Schaufeln, Becken,
Gabeln, Kohlenpfannen, alles aus Erz.
4 Und machte am Altar ein Gitter wie ein Netz von Erz umher, von untenauf
bis an die Hälfte des Altars.
5 Und goß vier Ringe an die vier Enden des ehernen Gitters für die
Stangen.
6 Dieselben machte er aus Akazienholz und überzog sie mit Erz
7 und tat sie in die Ringe an den Seiten des Altars, daß man ihn damit
trüge; und machte ihn inwendig hohl.
8 Und machte ein Handfaß von Erz und seinen Fuß auch von Erz aus Spiegeln
der Weiber, die vor der Tür der Hütte des Stifts dienten.
9 Und er machte den Vorhof: Gegen Mittag mit einem Umhang, hundert Ellen
lang, von gezwirnter weißer Leinwand,
10 mit seinen zwanzig Säulen und zwanzig Füßen von Erz, aber ihre Haken
und Querstäbe von Silber;
11 desgleichen gegen Mitternacht hundert Ellen mit zwanzig Säulen und
zwanzig Füßen von Erz, aber ihre Haken und Querstäbe von Silber;
12 gegen Abend aber fünfzig Ellen mit zehn Säulen und zehn Füßen, aber
ihre Haken und Querstäbe von Silber;
13 gegen Morgen auch fünfzig Ellen;
14 fünfzehn Ellen auf einer Seite mit drei Säulen und drei Füßen,
15 und auf der andern Seite auch fünfzehn Ellen mit drei Säulen und drei
Füßen, daß ihrer so viele waren an der einen Seite des Tors am Vorhofe als
an der andern.
16 Alle Umhänge des Vorhofs waren von gezwirnter weißer Leinwand
17 und die Füße der Säulen von Erz und ihre Haken und Querstäbe von
Silber, also daß ihre Köpfe überzogen waren mit Silber. Und ihre Querstäbe
waren silbern an allen Säulen des Vorhofs.
18 Und das Tuch in dem Tor des Vorhofs machte er gestickt von blauem und
rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand, zwanzig Ellen lang
und fünf Ellen hoch, nach dem Maß der Umhänge des Vorhofs.
19 Dazu vier Säulen und vier Füße von Erz, und ihre Haken von Silber und
ihre Köpfe und ihre Querstäbe überzogen mit Silber.
20 Und alle Nägel der Wohnung und des Vorhofs ringsherum waren von Erz.
21 Das ist nun die Summe zu der Wohnung des Zeugnisses, die gezählt ward,
wie Mose geboten hatte, durch den Dienst der Leviten unter der Hand
Ithamars, des Sohnes Aarons, des Priesters.
22 Bezaleel, der Sohn Uris, des Sohnes Hur, vom Stamme Juda, machte alles,
wie der HERR dem Mose geboten hatte,
23 und mit ihm Oholiab, der Sohn Ahisamachs, vom Stamme Dan, ein Meister
zu schneiden, zu wirken und zu sticken mit blauem und rotem Purpur,
Scharlach und weißer Leinwand.
24 Alles Gold, das verarbeitet ist in diesem ganzen Werk des Heiligtums,
das zum Webeopfer gegeben ward, ist neunundzwanzig Zentner
siebenhundertunddreißig Lot nach dem Lot des Heiligtums.
25 Des Silbers aber, das von der Gemeinde kam, war hundert Zentner
tausendsiebenhundertfünfzig Lot nach dem Lot des Heiligtums:
26 so manch Haupt, so manch halbes Lot nach dem Lot des Heiligtums, von
allen, die gezählt wurden von zwanzig Jahren an und darüber,
sechshundertmaltausend dreitausend fünfhundertundfünfzig.
27 Aus den hundert Zentnern Silber goß man die Füße des Heiligtums und die
Füße des Vorhangs, hundert Füße aus hundert Zentnern, je einen Zentner zum
Fuß.
28 Aber aus tausend siebenhundert und fünfundsiebzig Loten wurden gemacht
der Säulen Haken, und ihre Köpfe überzogen und ihre Querstäbe.
29 Das Webeopfer aber des Erzes war siebzig Zentner zweitausendvierhundert
Lot.
30 Daraus wurden gemacht die Füße in der Tür der Hütte des Stifts und der
eherne Altar und das eherne Gitter daran und alle Geräte des Altars,
31 dazu die Füße des Vorhofs ringsherum und die Füße des Tores am Vorhofe,
alle Nägel der Wohnung und alle Nägel des Vorhofs ringsherum.
2 Mose 39
1 Aber von dem blauen und roten Purpur und dem Scharlach machten sie Aaron
Amtskleider, zu dienen im Heiligtum, wie der HERR Mose geboten hatte.
2 Und er machte den Leibrock von Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach
und gezwirnter weißer Leinwand.
3 Und sie schlugen das Gold und schnitten's zu Faden, daß man's künstlich
wirken konnte unter den blauen und roten Purpur, Scharlach und weiße
Leinwand.
4 Schulterstücke machten sie an ihm, die zusammengingen, und an beiden
Enden ward er zusammengebunden.
5 Und sein Gurt war nach derselben Kunst und Arbeit von Gold, blauem und
rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand, wie der HERR dem
Mose geboten hatte.
6 Und sie machten zwei Onyxsteine, umher gefaßt mit Gold, gegraben durch
die Steinschneider mit den Namen der Kinder Israel;
7 und er heftete sie auf die Schulterstücke des Leibrocks, daß es Steine
seien zum Gedächtnis der Kinder Israel, wie der HERR dem Mose geboten
hatte.
8 Und sie machten das Schild nach der Kunst und dem Werk des Leibrocks von
Gold, blauem und rotem Purpur, Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand,
9 daß es viereckig und zwiefach war, eine Spanne lang und breit.
10 Und füllten es mit vier Reihen Steinen: die erste Reihe war ein Sarder,
Topas und Smaragd;
11 die andere ein Rubin, Saphir und Demant;
12 die dritte ein Lynkurer, Achat und Amethyst;
13 die vierte ein Türkis, Onyx und Jaspis, umher gefaßt mit Gold in allen
Reihen.
14 Und die Steine standen nach den zwölf Namen der Kinder Israel, gegraben
durch die Steinschneider, daß auf einem jeglichen ein Name stand nach den
zwölf Stämmen.
15 Und sie machten am Schild Ketten mit zwei Enden von feinem Golde
16 und zwei goldene Fassungen und zwei goldene Ringe und hefteten die zwei
Ringe auf die zwei Ecken des Schildes.
17 Und die zwei goldenen Ketten taten sie in die zwei Ringe auf den Ecken
des Schildes.
18 Aber die zwei Enden der Ketten taten sie an die zwei Fassungen und
hefteten sie auf die Schulterstücke des Leibrocks vornehin.
19 Und machten zwei andere goldene Ringe und hefteten sie an die zwei
andern Ecken des Schildes an seinen Rand, inwendig gegen den Leibrock.
20 Und sie machten zwei andere goldene Ringe, die taten sie unten an die
zwei Schulterstücke vorn am Leibrock, wo er zusammengeht, oben über dem
Gurt des Leibrocks,
21 daß das Schild mit seinen Ringen an die Ringe des Leibrocks geknüpft
würde mit einer blauen Schnur, daß es über dem Gurt des Leibrocks hart
anläge und nicht vom Leibrock los würde, wie der HERR dem Mose geboten
hatte.
22 Und machte einen Purpurrock zum Leibrock, gewirkt, ganz von blauem
Purpur,
23 und sein Loch oben mitteninne und eine Borte ums Loch her gefaltet, daß
er nicht zerrisse.
24 Und sie machten an seinen Saum Granatäpfel von blauem und rotem Purpur,
Scharlach und gezwirnter weißer Leinwand.
25 Und machten Schellen von feinem Golde; die taten sie zwischen die
Granatäpfel ringsumher am Saum des Purpurrocks,
26 je ein Granatapfel und eine Schelle um und um am Saum, darin zu dienen,
wie der HERR dem Mose geboten hatte.
27 Und sie machten auch die engen Röcke, von weißer Leinwand gewirkt,
Aaron und seinen Söhnen,
28 und den Hut von weißer Leinwand und die schönen Hauben von weißer
Leinwand und Beinkleider von gezwirnter weißer Leinwand
29 und den gestickten Gürtel von gezwirnter weißer Leinwand, blauem und
rotem Purpur und Scharlach, wie der HERR dem Mose geboten hatte.
30 Sie machten auch das Stirnblatt, die heilige Krone, von feinem Gold,
und gruben Schrift darein: Heilig dem HERRN.
31 Und banden eine blaue Schnur daran, daß sie an den Hut von obenher
geheftet würde, wie der HERR dem Mose geboten hatte.
32 Also ward vollendet das ganze Werk der Wohnung der Hütte des Stifts.
Und die Kinder Israel taten alles, was der HERR dem Mose geboten hatte.
33 Und sie brachten die Wohnung zu Mose: die Hütte und alle ihre Geräte,
Haken, Bretter, Riegel, Säulen, Füße,
34 die Decke von rötlichen Widderfellen, die Decke von Dachsfellen und den
Vorhang;
35 die Lade des Zeugnisses mit ihren Stangen, den Gnadenstuhl;
36 den Tisch und alle seine Geräte und die Schaubrote;
37 den schönen Leuchter mit den Lampen zubereitet und allem seinen Geräte
und Öl zum Licht;
38 den Goldenen Altar und die Salbe und gutes Räuchwerk; das Tuch in der
Hütte Tür;
39 den ehernen Altar und sein ehernes Gitter mit seinen Stangen und allem
seinem Geräte; das Handfaß mit seinem Fuß;
40 die Umhänge des Vorhofs mit seinen Säulen und Füßen; das Tuch im Tor
des Vorhofs mit seinen Seilen und Nägeln und allem Gerät zum Dienst der
Wohnung der Hütte des Stifts;
41 die Amtskleider des Priesters Aaron, zu dienen im Heiligtum, und die
Kleider seiner Söhne, daß sie Priesteramt täten.
42 Alles, wie der HERR dem Mose geboten hatte, taten die Kinder Israel an
allem diesem Dienst.
43 Und Mose sah an all dies Werk; und siehe, sie hatten es gemacht, wie
der HERR geboten hatte. Und er segnete sie.
2 Mose 40
1 Und der HERR redete mit Mose und sprach:
2 Du sollst die Wohnung der Hütte des Stifts aufrichten am ersten Tage des
ersten Monats.
3 und sollst darein setzen die Lade des Zeugnisses und vor die Lade den
Vorhang hängen.
4 Und sollst den Tisch darbringen und ihn zubereiten und den Leuchter
darstellen und die Lampen darauf setzen.
5 Und sollst den goldenen Räucheraltar setzen vor die Lade des Zeugnisses
und das Tuch in der Tür der Wohnung aufhängen.
6 Den Brandopferaltar aber sollst du setzen heraus vor die Tür der Wohnung
der Hütte des Stifts,
7 und das Handfaß zwischen die Hütte des Stifts und den Altar, und Wasser
darein tun,
8 und den Vorhof stellen umher, und das Tuch in der Tür des Vorhofs
aufhängen.
9 Und sollst die Salbe nehmen, und die Wohnung und alles, was darin ist,
salben; und sollst sie weihen mit allem ihrem Geräte, daß sie heilig sei.
10 Und sollst den Brandopferaltar salben mit allem seinem Geräte, und
weihen, daß er hochheilig sei.
11 Sollst auch das Handfaß und seinen Fuß salben und weihen.
12 Und sollst Aaron und seine Söhne vor die Tür der Hütte des Stifts
führen und mit Wasser waschen,
13 und Aaron die heiligen Kleider anziehen und ihn salben und weihen, daß
er mein Priester sei;
14 und seine Söhne auch herzuführen und ihnen die engen Röcke anziehen,
15 und sie salben, wie du ihren Vater gesalbt hast, daß sie meine Priester
seien. Und diese Salbung sollen sie haben zum ewigen Priestertum bei ihren
Nachkommen.
16 Und Mose tat alles, wie ihm der HERR geboten hatte.
17 Also ward die Wohnung aufgerichtet im zweiten Jahr, am ersten Tage des
ersten Monats.
18 Und da Mose sie aufrichtete, setzte er die Füße und die Bretter und
Riegel und richtete die Säulen auf
19 und breitete die Hütte aus über der Wohnung und legte die Decke der
Hütte obendarauf, wie der HERR ihm geboten hatte,
20 und nahm das Zeugnis und legte es in die Lade und tat die Stangen an
die Lade und tat den Gnadenstuhl oben auf die Lade
21 und brachte die Lade in die Wohnung und hing den Vorhang vor die Lade
des Zeugnisses, wie ihm der HERR geboten hatte,
22 und setzte den Tisch in die Hütte des Stifts, an die Seite der Wohnung
gegen Mitternacht, außen vor den Vorhang,
23 und richtete Brot darauf zu vor dem HERRN, wie ihm der HERR geboten
hatte,
24 und setzte den Leuchter auch hinein, gegenüber dem Tisch, an die Seite
der Wohnung gegen Mittag,
25 und tat Lampen darauf vor dem HERRN, wie ihm der HERR geboten hatte,
26 und setzte den goldenen Altar hinein vor den Vorhang
27 und räucherte darauf mit gutem Räuchwerk, wie ihm der HERR geboten
hatte,
28 und hing das Tuch in die Tür der Wohnung.
29 Aber den Brandopferaltar setzte er vor die Tür der Wohnung der Hütte
des Stifts und opferte darauf Brandopfer und Speisopfer, wie ihm der HERR
geboten hatte.
30 Und das Handfaß setzte er zwischen die Hütte des Stifts und den Altar
und tat Wasser darein zum Waschen.
31 Und Mose, Aaron und seine Söhne wuschen ihre Hände und Füße darin.
32 Denn sie müssen sich waschen, wenn sie in die Hütte des Stifts gehen
oder hinzutreten zum Altar, wie ihm der HERR geboten hatte.
33 Und er richtete den Vorhof auf um die Wohnung und um den Altar her und
hing den Vorhang in das Tor des Vorhofs. Also vollendete Mose das ganze
Werk.
34 Da bedeckte die Wolke die Hütte des Stifts, und die Herrlichkeit des
HERRN füllte die Wohnung.
35 Und Mose konnte nicht in die Hütte des Stifts gehen, weil die Wolke
darauf blieb und die Herrlichkeit des HERRN die Wohnung füllte.
36 Und wenn die Wolke sich aufhob von der Wohnung, so zogen die Kinder
Israel, solange sie reisten.
37 Wenn sich aber die Wolke nicht aufhob, so zogen sie nicht bis an den
Tag, da sie sich aufhob.
38 Denn die Wolke des HERRN war des Tages auf der Wohnung, und des Nachts
war sie feurig vor den Augen des ganzen Hauses Israel, solange sie
reisten. |